Frauen
Die starken Frauen aus Boundiali
Cotton made in Africa unterstützt Frauenkooperativen in Côte d'Ivoire
Hamburg/ Boundiali 27. Juni 2012 | Die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) unterstützt 25 Frauenkooperativen im Norden Côte d'Ivoires. Innerhalb eines Jahres sollen in Kooperation mit der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) und der Baumwollgesellschaft Ivoire Coton 1.250 Frauen und 12.500 Angehörige von einer finanziellen Starthilfe profitieren, die den Frauen den Schritt in die wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglicht. Der Anstoß für dieses Projekt kommt von einer Social Media-Aktion des Modeunternehmens C&A.
In weiten Teilen Afrikas herrschen patriarchalische Gesellschaftsstrukturen, in denen Frauen vor allem dafür zuständig sind, ihre Familien mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Um finanziell unabhängiger zu sein und selbstständiger agieren zu können, organisieren sich viele ivorische Frauen in Kooperativen. In Gruppen von 50 bis 100 Mitgliedern bauen sie Gemüse und Reis an, züchten Tiere und verkaufen ihre Produkte auf dem Markt. Dieses Einkommen macht sie wirtschaftlich unabhängig und trägt maßgeblich dazu bei, dass ihre Familien nicht hungern müssen.
Mit dem Sozialprojekt knüpft Cotton made in Africa ganz bewusst an diese lokalen Strukturen an. Um die Rolle der Frauen zu stärken, erhalten 25 Frauenkooperativen in der Region Boundiali, im Norden Côte d'Ivoires, einen finanziellen Zuschuss. "Wir werden damit weitere Arbeitsgeräte, hochwertiges Saatgut und - nach Bedarf - auch Düngemittel kaufen sowie Komposterde produzieren", erklärt Karidja Thomas, Vorsitzende der Kooperative Djiguiya Kabada. Da es den Frauen oft an betriebswirtschaftlichem Wissen mangelt, lernen sie in Schulungen, wie man ein Unternehmen gut organisiert und erfolgreiche Verhandlungen führt. Aktuell verdienen Frauen, die einer Kooperative angehören, rund 77 Euro im Jahr. Dank des Projektes sollen zukünftig weitere 45 bis 70 Euro pro Jahr hinzukommen. Dieser Mehrverdienst trägt dazu bei, die Lebensbedingungen der Frauen und ihrer Familien zu verbessern.
James Shikwati, Kuratoriumsmitglied der Aid by Trade Foundation: "80 Prozent der Agrargüter in Afrika werden von Frauen produziert und dennoch verdienen sie nur 10 Prozent des Einkommens. Die afrikanischen Frauen sind aber nicht nur das Rückgrat der Nahrungsmittelerzeugung, sondern tragen maßgeblich zum Zusammenhalt und Wohlbefinden ganzer Familien bei. Es ist sozio-ökonomisch sinnvoll, sie zu fördern, nachdem Ihnen lange Zeit keine Beachtung geschenkt worden ist."
Die Beteiligung der Initiative Cotton made in Africa an diesem Projekt wurde durch den Nachfragepartner C&A ermöglicht. Das Modeunternehmen hatte seine Social Media Community in einer Weihnachtsaktion im Dezember 2011 dazu aufgerufen, zwischen drei sozialen Organisationen abzustimmen. CmiA entschied das Voting mit deutlichem Vorsprung für sich und unterstützt mit der Gewinnsumme nun die Frauenkooperativen in Côte d'Ivoire.
Cotton made in Africa hat bereits vier Public Private Partnership Projekte angestoßen, bei denen die Förderung der schulischen Infrastruktur in Subsahara Afrika im Fokus steht. Das Projekt in Côte d'Ivoire ist das erste, das sich explizit der Stärkung von Frauenrechten widmet.
Cotton made in Africa
Cotton made in Africa ist eine Initiative der Aid by Trade Foundation, die Hilfe zur Selbsthilfe durch Handel leistet. Ziel der Initiative ist es, die Lebensbedingungen afrikanischer Kleinbauern nachhaltig zu verbessern. Dafür baut sie eine Allianz internationaler Textilunternehmen auf, die die von afrikanischen Kleinbauern nachhaltig erzeugte Baumwolle für den Weltmarkt einkaufen und weiterverarbeiten. Die Baumwollbauern profitieren zudem durch Schulungen und Sozialprojekte von der Zusammenarbeit. Aktuell nehmen in Benin, Burkina Faso, Côte d'Ivoire, Malawi, Mosambik und Sambia rund 420.000 Kleinbauern an dem Programm teil. Im letzten Jahr kamen weltweit rund 15 Millionen Textilien aus Cotton made in Africa-Baumwolle in den Handel; für dieses Jahr rechnet die Initiative mit etwa 20 Millionen Teilen. www.cottonmadeinafrica.org/presse