Imker
Bienen nicht systemrelevant
Schavan ignoriert Imkerverbände
Bonn, 20. Mai 2009. Gemeinsame Erklärung von:
- Manfred Hederer, Deutscher Berufs- und Erwerbs Imkerbund (DBIB)
- Peter Maske, Deutscher Imkerbund (DIB)
- Franz Vollmaier, Verband Bayerischer Bienenzüchter (VBB)
- Peter Thießel, Verband der Buckfastimker
- Günter Friedmann, Gruppe der Demeter-Imker Stellung
zu dem von Bundesforschungsministerin veranstalteten Runden Tisch zur Grünen Gentechnik. Die Unterzeichner bemängeln die fehlende Einbeziehung der Imker.
Gerade bei Forschungsfreisetzungen von gentechnisch veränderten Pflanzen sind Imker unmittelbar betroffen. Experimentellen sowie Industrie- und Pharmapflanzen fehlt normalerweise jegliche Lebensmittelzulassung. Eine Kontamination der Bienenprodukte führt nach geltendem EU-Recht ab der Nachweisgrenze dazu, dass die Bienenprodukte ihre Verkehrsfähigkeit verlieren. Bisher gibt es weder beim kommerziellen Anbau noch bei Forschungsfreisetzungen Regelungen zum Schutz der Imkerei.
Auch bei der Frage der Koexistenz zwischen den verschiedenen Bereichen der Landwirtschaft spielt nicht nur der Wind sondern auch die Bienen eine wichtige Rolle. Bei ihrer wertvollen Bestäubungsaktivität kann die Bienen nicht zwischen konventionellen und gentechnisch veränderten Kulturen unterscheiden.
Daher ist es vollkommen unverständlich, dass die Imkerei beim sogenannten „Runden Tisch“ unberücksichtigt bleibt. Unsere Anrufe und Schreiben an das Ministerium mit der Bitte, an der Veranstaltung teilnehmen zu dürfen, blieben leider unbeantwortet. Ministerin Schawan hat offensichtlich kein Interesse die wichtigen Sachargumente der Imkerei zur Kenntnis zu nehmen. Sie ist damit genau auf der Linie der Gentechnikindustrie, die seit Jahren erfolgreich verhindert, dass die Imkerei in den Koexistenzregelungen in irgendeiner Form berücksichtigt wird.