Start / Ausgaben / BioPress 56 - August 2008 / Top-Event für Bio im LEH

Top-Event für Bio im LEH

3. Bio Handels-Forum am 16. und 17. September 2008 in Köln

{mosimage}Aus dem Blickwinkel der Kaufleute behandelt das 3. Bio Handels-Forum am 16. und 17. September im Congresscentrum Ost Koelnmesse das Thema Bio-Lebensmittel.  Die Teilnehmer diskutieren an zwei Tagen die Zukunft der Bio-Vermarktung im LEH, innovative Bio-Konzepte von Kaufleuten, die Möglichkeiten der Regionalität und Fragen der Beschaffung und der Sortimentsgestaltung. In einer begleitenden Ausstellung kann der Dialog mit Herstellern geführt werden.  Ein Höhepunkt wird die Verleihung der Selly durch Markus Kraus, Geschäftsführer der CMA, sein. Veranstalter ist Koelnmesse in Zusammenarbeit mit dem bioPress-Verlag. Die Schirmherrschaft liegt beim Bundes-Ernährungsministerium.

Die Rekordzahl von 500 Teilnehmern wird zum 3. Bio Handels-Forum erwartet. Information, Unterhaltung, Kommunikation und Kontakte statt reiner Seminar-Atmosphäre laden ein zum Kennen lernen der Trends auf dem Bio-Markt. Die Gesamtmoderation hat Prof. Dr. Ulrich Köpke übernommen. Zwischen den Vorträgen und Diskussionen bleibt genügend Zeit, um die begleitende Ausstellung zu besuchen, Gespräche zu führen und Meinungen auszutauschen.

Die Trendforscherin Jeanette Huber wird mit ihrer Eröffnungsrede weit in die Bio-Zukunft schauen. Die Expertin spricht über die Gestaltung und den Wandel des Marktes, die Konsumentenerwartungen und die Rolle von Bio-Lebensmitteln in den neuen Ernährungs-Genusswelten. 

In dem Vortrag „Bio braucht Marke“ erläutert  Dr. Simon Be­rkler von der Strategieagentur Diffferent, wie der Bio-Mehrwert mit professioneller Kom­munikation „griffig“ gemacht werden kann. In dem Vortrag werden neben den verschiedenen Käufertypen auch die zugeordneten Bio-Umsatzpotenziale dargestellt. Der Handel erfährt hier, auf welche Kunden es sich einzustellen lohnt.

Kaufleute stehen im Mittelpunkt des Forums

Lebensmittelkaufleute diskutieren in der Expertenrunde „Wollen alle Bio kaufen?“ über zeitgemäße Bio-Konzepte und die steigende Bio-Nachfrage. Bio auf der Großfläche geht nicht, war vor Jahren noch die Meinung von Vielen. Teilneh­mer Oliver Speicher, Geschäftsleiter eines Marktkauf SB-Warenhauses, bewies, dass es hervorragend funktioniert.

Schon jetzt bietet er mit 4.500 Artikeln die Sortimentsleistung eines  Bio-Supermarktes mit der Perspektive, das umfangreichste Bio-Sortiment im Land zu führen. Er erwirtschaftet bereits im dritten Jahr in Folge zweistellige Wachstumsraten und hat damit 2007 in seinem Haus rund zehn Prozent Umsatzanteil erreicht - mit weiterhin steigender Tendenz.

Artikelanzahl allein ist noch keine Vielfalt. Geschäftsführer Martin Behringer von Famila Rhein-Neckar ließ das Bio-Sortiment auf Dubletten durchforsten. Dieter Hieber führte lange Zeit in seinen Frische Centern Bio als Insellösung. Jetzt geht Hieber neue Wege und platziert Bio im Sortiment. Beide tragen ihre praktischen Erfahrungen hinein in die Diskussion.

Bio im LEH war jahrelang eine trockene Angelegenheit. Heinrich Kirchner punktet in seinem E-aktiv in Alzenau mit Frische. Seine 120 Bio O+G-Artikel kommen nicht allein von der Vorstufe der Handelszentrale. Eigene Beschaffung beim Fruchthandel bringen Frische in den Markt.

Bio-Frische bringt Schwung in den Markt

Über die Bio-Dynamik auf dem O+G-Großmarkt berichtet ein Mitglied der Gemeinschaft zur Förderung der Interessen der deutschen Großmärkte (GFI).  Frisches Bio-Brot im Supermarkt ist noch keine Selbstverständlichkeit. Frank Möckel von der Glockenbrot-Bäckerei sagt, wie es geht.
Bei Bio-Frischfleisch finden sich  im LEH funktionierende Beispiele. Im Marktkauf von Oliver Speicher wird an der Bedienungstheke nur Bio-Fleisch angeboten. Bei Wasgau in der Pfalz gibt es Rindfleisch ausschließlich in Bio-Qualität. Bruno Jöbkes von der Groß­schlachterei Thönes Natur kennt Chancen und Probleme des LEH in der Bio-Fleischvermarktung.

Nachhaltigkeit ist ein Garant für Sympathie und regionale Produkte werden gerne bevorzugt. Der ehemalige IFOAM-Geschäftsführer Bernward Geier moderiert das Thema mit Fachleuten unter anderem aus dem Institut für ländliche Strukturforschung, der CMA und dem Ökolandbauverband Bioland. Der Tatsache, dass Zahlen Sicherheit in die Prognosen bringen, tragen Dr. Paul Michels von der ZMP Rechnung und Markus Rippin mit den aktuellen statistischen Auswertungen von Prof. Hamm über die europäische Marktentwicklung, die von Agro Milagro research aufbereitet wurden.

Bio-Zukunftsmarkt –  Marktentwicklung, Preisentwicklung und Produktsicherheit

Vor Bio aus dem Ausland werden Ängste geschürt, obwohl ein Großteil der Bio-Rohstoffe schon immer aus dem Ausland stammt und die Konsumenten nicht auf Bananen, Kaffee und italienische Pasta oder Feingemüse verzichten wollen. Auch das Biowachstum sorgt für Unsicherheit. Wie Marktentwicklung und Preisführung (Impulsvortrag von Christoph Soika), ein  breites Biosortiment und dennoch Produktsicherheit zusammenpassen (Prof. Hamm moderiert dazu ein Fachgespräch) und dabei auch Importe mit gesicherter Biozertifizierung schon seit vielen Jahren den Weg in den Markt finden, bilden einen zentralen Block auf dem Handels-Forum.

Lust auf Bio-Genuss

Bio is(s)t anders. Birte Karalus zeigt in ihrem Buch, wie man sich „schön, klug und sexy“ essen kann. Zum Abschluss des 3. Bio Handels-Forums moderiert die Journalistin das wichtigste Bio-Thema: Die Lust auf gesunden Genuss und warum Bio in die Gourmetküche passt! Experten aus Herstellung, Handel, Küche und Essen und nicht zuletzt vom europäischen Forschungsprojekt QLIF zur Qualität und Sicherheit des Öko-Landbaus bieten den Teilnehmehmern ein Kompendium von Argumenten für ihren Alltag im Supermarkt.

Essen und Trinken sind selbstverständlich biologisch. Am Frontcooking lernen Sie die Bio-Spitzenköche Konrad Geiger und Tino Schmidt kennen. Konrad Geiger war unter anderem Küchenchef  im Spitzenlokal „Fürstenfelder Gastronomie“ in Bayern. Er ist bekannt als Produktentwickler beim Bio-Gewürz-Lieferanten Herbaria. Tino Schmidt ist Küchenchef im Restaurant von Ökomarkt Werratal in Thüringen und betreibt selbstständig das „Catering of Nature“.

Anton Großkinsky

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