Markt
NIQ: Drogerien treiben Bio-Boom voran

Bio wächst doppelt so stark wie der Lebensmitteleinzelhandel – und das vor allem in Drogeriemärkten. NIQ-Zahlen von Anfang Juli zeigen: Wachsende Sortimente statt Rabattaktionen machen Bio dort zum Verkaufsschlager. Auch das starke Umsatzwachstum im Bereich der Eigenmarken sei vor allem auf deren bessere Verfügbarkeit zurückzuführen.
Was einst Nische im Reformhaus war, ist heute Teil des Alltags: Bio-Produkte wachsen aktuell doppelt so schnell wie der gesamte Lebensmitteleinzelhandel, berichtet das Marktforschungsunternehmen NIQ. Demnach wuchs der LEH im Bereich Food von Januar bis April 2025 um 3,7 Prozent, während Bio-Produkte um mehr als zehn Prozent zulegten.
Besonders dynamisch wächst Bio im Drogeriemarkt: mit einem Umsatzplus von fast 21 Prozent im untersuchten Zeitraum. Große Supermärkte (+6,6 Prozent) und Discounter (+7,6 Prozent) wachsen laut NIQ deutlich langsamer. Und keine andere Vertriebsschiene trage so viel zum absoluten Bio-Wachstum bei. Obwohl Drogeriemärkte lediglich 20 Prozent des Bio-Umsatzes ausmachen, stemmen sie ganze 34 Prozent des Gesamtwachstums.
Angetrieben werde das Wachstum durch eine gezielte Sortimentserweiterung: Im Vergleich zum Vorjahr haben Drogeriemärkte ihr Bio-Sortiment um fast zehn Prozent ausgebaut, während der Bio-Anteil im Aktionsangebot gesunken ist. Bio wächst hier also weniger über Preisaktionen, sondern vor allem über Verfügbarkeit und Sortiment, folgert NIQ.
Eigenmarken legten in den ersten Monaten 2025 um 13,3 Prozent zu, während Markenprodukte mit 7,5 Prozent deutlich langsamer wuchsen. Auch in diesem Bereich beobachtet NIQ: Das liege vor allem daran, dass Eigenmarken häufiger ins Sortiment aufgenommen werden und somit besser verfügbar sind. Von 299 Millionen Euro Umsatzwachstum entfallen rund 234 Millionen auf Eigenmarken – das sind mehr als zwei Drittel des gesamten Bio-Wachstums.