Nachhaltigkeit
Unverpackt-Verband fordert faire Umsatzsteuer
Kritik an aktuellen Steuerregelungen
Das Umsatzsteuersystem in Deutschland benachteiligt nachhaltige Produkte und Mehrwegsysteme gegenüber klimaschädlichen und ressourcenintensiven Alternativen – so kritisiert der Unverpackt-Verband. Der Verein fordert daher eine grundlegende Reform und verständliche, gerechte Regeln, die Nachhaltigkeit belohnen.
„Unser Mehrwertsteuersystem ist widersprüchlich und ungerecht: Kuhmilch wird mit sieben Prozent besteuert, pflanzliche Alternativen mit 19 Prozent. Einwegverpackungen genießen steuerliche Vorteile, während Mehrweg und unverpackte Produkte außen vor bleiben“, erklärt Sven Binner, Vorsitzender des Unverpackt-Verbandes. Damit setze die Politik falsche Anreize und verhindere, dass Bürger nachhaltige Entscheidungen treffen können. Ein Flickenteppich voller Sonderregeln mache das System zudem unverständlich und schwer handhabbar.
Der Unverpackt-Verband fordert Bundestag und Bundesregierung auf, eine grundlegende Reform der Umsatzsteuer einzuleiten, die den Fokus klar auf Nachhaltigkeit legt. Eine zukunftsfähige Umsatzsteuer müsse einfach und gerecht sein – mit klaren Regeln und weniger Ausnahmen. Ermäßigte Steuersätze solle es für unverpackte Lebensmittel, Mehrwegprodukte, pflanzliche Lebensmittel sowie Reparatur- und Wiederverwendungsangebote geben. Außerdem solle Klimaschädliches fair bepreist, wer Ressourcen verschwendet, stärker belastet werden.
„Wir sind bereit, unser Wissen und unsere Erfahrungen einzubringen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Eine faire Umsatzsteuer ist ein Schlüssel für die sozial-ökologische Transformation“, so Binner.