Agrarwende
Demo-Aufruf und Fest der Agrarwende in Berlin
‚Wir haben es satt!‘-Bündnis fordert Gemeinwohl statt Konzerninteressen

Einen Monat vor der Bundestagswahl ruft das ‚Wir haben es satt!‘-Bündnis parallel zur Internationalen Grünen Woche in Berlin zum 15. Mal zur zentralen Demonstration für eine bäuerliche und agrarökologische Landwirtschaft auf. Am kommenden Samstag, 18. Januar gehen Bauern und Zivilgesellschaft unter dem Motto ‚Wer profitiert hier eigentlich?‘ mitten im Regierungsviertel gemeinsam auf die Straße, um der künftigen Regierung einen klaren Auftrag mitzugeben: Gemeinwohl muss vor Konzerninteressen gehen.
„Ein ‚Weiter so‘ in der Agrarpolitik gefährdet Höfe, Klima, Biodiversität, Ernährungssicherheit und sozialen Zusammenhalt – während Agrarkonzerne und Lebensmittelindustrie weiter Profite einfahren“, schreiben die Organisatoren in einer Pressemeldung.
Zum ‚Wir haben es satt!‘-Bündnis gehören rund 60 Organisationen aus Landwirtschaft, Klima-, Tier- und Umweltschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Ernährungsbewegung. Sie fordern eine sozial-gerechte Agrarwende: weg vom industriellen Agrarsystem und hin zu einer bäuerlichen, agrarökologischen Landwirtschaft. Dazu gehören etwa verbindliche Gesetze für kostendeckende Erzeugerpreise und eine sichere Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmaßnahmen.
Rund um die Demonstration finden von Freitag- bis Samstagabend in Kooperation mit verschiedenen Organisationen weitere Veranstaltungen statt, vom Suppekochen bis zum ‚Fest der Agrarwende‘.
Übersicht aller Termine:
Demonstration
Zeit: Samstag, 18. Januar, 12 Uhr
Ort: Bundeskanzleramt / Platz der Republik, 10557 Berlin
Ablauf:
12 Uhr Auftaktkundgebung mit Bildaktion
12.45 Uhr Start des Demonstrationszuges
14.15 Uhr Abschlusskundgebung
Schnippeldisco
Zeit: Freitag, 17. Januar, 18-24 Uhr
Ort: Cabuwazi Tempelhof, Columbiadamm 84, 10965 Berlin
Bei Musik und Inputs rund um Agrarwende, Ernährung und Landwirtschaft wird gemeinsam eine Demosuppe gekocht – organisiert von Slow Food Youth, Christliche Initiative Romero und Aktion Agrar.
Kundgebung
Zeit: Samstag, 18. Januar, 7.15 Uhr / 9 Uhr
Ort: City Cube, Messedamm 26, 14055 Berlin
7.15 Uhr: Fototermin und Übergabe der bäuerlichen Protestnote an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Vorsitzender des ‚Global Forum for Food and Agriculture‘.
Später um 9: Übergabe der bäuerlichen Protestnote an Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Beteiligte Organisationen: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Agrarkoordination, Brot für die Welt, FIAN Deutschland, Inkota, junge AbL, Misereor; zu Gast: Bundesverband Deutscher Milchviehhalter
Fest der Agrarwende
Zeit: Samstag, 18. Januar, 16-20 Uhr
Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Nach der Demo treffen sich Stadt und Land bei Suppe, Vorträgen und Workshops. Das Austausch- und Vernetzungsevent ist ein Kooperationsprojekt der Heinrich-Böll-Stiftung und des ‚Wir haben es satt!‘-Bündnisses.
Freiwillige Maßnahmen wegen Maul- und Klauenseuche
Aufgrund des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg wird der bäuerliche Protest am City Cube und die ‚Wir haben es satt!‘-Demonstration dieses Jahr ohne Treckerbegleitung stattfinden. Mit dieser freiwilligen Maßnahme soll das Risiko einer möglichen Ausbreitung der Seuche durch durchfahrende Traktoren vermieden werden.