Politik
Grüne bekennen sich zu Grünland
Statements in der Diskussion mit Praxisvertretern

Die Grünen-Bundestagsabgeordneten Ophelia Nick, Karl Bär und Christina-Johanne Schröder haben sich für die Förderung von Grünland und Weidehaltung von Tieren ausgesprochen. Bei einer Fachveranstaltung haben die Politiker mit Experten über konkrete Maßnahmen für mehr Weidehaltung und Grünlandbewirtschaftung diskutiert.
Unter den Vertretern aus Praxis, Forschung und Politik herrschte Einigkeit über den Wert des Grünlands für Umwelt, Biodiversität, Tierwohl und Ernährungssicherheit. Der Fokus wurde vor allem auf den Zusammenhang zwischen Tierhaltung und Grünland gelegt. Tiere auf Grünland könnten sogar zum Klimaschutz und zu mehr Biodiversität beitragen, erklärte Ophelia Nick. Hierauf solle auch in der Forschung mehr Wert gelegt werden. „Es braucht eine breit aufgestellte Forschung, ein Monitoring und stärkeren Wissenstransfer, damit die Erkenntnisse aus der Forschung auch in die Praxis gelangen“, so Nick.
Um Klimaschutz und Klimaveränderungen ging es im Praxisbeispiel einer Grünlandbauerin aus dem Allgäu, die die bereits merkbaren Auswirkungen der Klimakrise beschrieb. Ein Landwirt aus Niedersachsen betonte, dass bereits junge Landwirte in der Ausbildung mehr über Weidemanagement lernen sollten. Der überregionale Austausch zum Thema Grünland sei sehr wichtig, kommentierte Karl Bär. „Regionale Unterschiede müssen in Lehre, Forschung und Politik beachtet werden. Nicht zuletzt ist dafür auch ein gutes Netz an Beratung wichtig.“
Wie die Wirtschaftlichkeit der Grünlandbewirtschaftung über die Doppelnutzung mit erneuerbaren Energien unterstützt werden kann, hob Christina-Johannes Schröder hervor. „Die Selbstverständlichkeit, dass man Agri-PV auf Grünland bauen darf, war vor ein paar Jahren nicht gegeben, aber wir haben dafür gekämpft“, erklärte sie.
„Uns war es wichtig zu zeigen, dass wir Grüne die Weide- und Grünlandwirtschaft unterstützen“, sagte Nick abschließend. Was die Umsetzung in die Praxis angehe, bedeute die Ökoregelung Weide einen ersten Schritt zu mehr Wirtschaftlichkeit. „Wir werden darum kämpfen, dass sie auch mit einer neuen Regierung in einer Form kommt, die die Landwirtschaft unterstützt.“ Auch in der Forschung solle Grünland gefördert werden, über eine Schnittstellenprofessur, die Themen wie Grünlandwissenschaft, Umwelt, Klima und Tierhaltung vereint.