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Mit ‚FruitsBusiness‘ gegen Betrug im Obsthandel

Neue Online-Datenbank registriert Vertragsverletzungen

Mit ‚FruitsBusiness‘ gegen Betrug im Obsthandel © stock.adobe.com/pressmaster

Zahlungsausfälle, Vertragsbrüche und unfaire Geschäftspraktiken: Nach Meinung von ‚FruitsBusiness‘ sind solche Probleme im Obst- und Gemüsehandel keine Ausnahme. Die neue Plattform will dem entgegenwirken und vor Unternehmen warnen, die in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind. Erzeuger, Fruchtexporteure, Händler und Spediteure können ab sofort negative Vorfälle registrieren und für andere Nutzer der Plattform sichtbar machen.

Die Idee stamme von Obstbauern, „die es leid sind, auf unfaire Weise Geld zu verlieren“, erklärt José Roberto Dumke, Marketingleiter des Projekts, gegenüber der Nachrichtenplattform FreshPlaza. „Wenn ein Kunde derzeit beschließt, einen Betrag nach eigenem Ermessen zu zahlen oder einfach nicht zahlt, kann er dies oft still und leise tun, da die betroffenen Erzeuger und Exporteure in der Regel teure internationale Gerichtsverfahren vermeiden wollen, die nicht einmal eine Zahlung garantieren.“ FruitsBusiness soll dabei helfen, die Importeure ‚umzuerziehen‘, damit sie sich beim Kauf von Obst besser verhalten und die Vereinbarungen einhalten.

Bevor Nutzer der Plattform eine Geschäftsbeziehung mit einem Kunden eingehen, können sie künftig überprüfen, ob er in der Vergangenheit eine Vereinbarung mit anderen Nutzern nicht eingehalten hat. Bei der aktuellen Version 0.1 können Unternehmen eigene Vorfälle veröffentlichen, Vorfälle bei anderen einsehen und erfahren, wie oft ein Unternehmen konsultiert wurde. In der Version 0.2, die gerade im Aufbau ist, soll ein Punktestand hinzugefügt werden: Je mehr negative Vorfälle ein Unternehmen sammelt, desto weniger Punkte bekommt es. Dabei soll der Vertragsbruch in vier verschiedene Gruppen eingeteilt werden: ‚leicht‘, ‚schwer‘, ‚Betrug‘ und ‚Nichtzahlung‘.

„Mit all diesen Informationen können wir Statistiken erstellen. Wir können zum Beispiel sehen, wer ein guter Importeur ist, welches Land die Vereinbarungen besser einhält, wie viel Geld die Erzeuger verlieren und so weiter“, so Dumke. „Wir wissen, dass es Kunden gibt, die sich im Obsthandel nicht korrekt verhalten. Wir müssen uns zusammentun, also treten Sie der Plattform FruitsBusiness bei.“

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