Ökolandbau
Bio-Umstellung – auch in Krisenzeiten
BMEL-Strukturdaten zum Ökolandbau zeigen positive Entwicklung
Der Trend zu Bio setzt sich fort, wenn auch schwächer als im Vorjahr. Das zeigen die neuesten Strukturdaten für den ökologischen Landbau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). 2022 entschieden sich weitere 605 Höfe für die Bio-Landwirtschaft. Insgesamt wurden 57.611 Hektar auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt, was einer Fläche von rund 80.000 Fußballfeldern entspricht.
Damit wirtschafteten im Vorjahr 36.912 Bio-Höfe in Deutschland ökologisch – das sind 14,2 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland. Die gesamte Bio-Fläche beträgt 1.859.842 Hektar, was einem Anteil von 11,2 Prozent an der Landwirtschaftsfläche Deutschlands entspricht.
In der Lebensmittelherstellung nutzten weitere 2.348 Unternehmen wie Bäckereien, Molkereien oder Metzgereien die Chance für den Einstieg in die ökologische Verarbeitung. Zusammen stellten im Vorjahr 21.920 Unternehmen Bio-Lebensmittel her.
Für den größten nominellen Bio-Flächenzuwachs eines Bundeslandes sorgten die Landwirte in Brandenburg mit über 15.000 neuen Bio-Hektaren. Brandenburg rückte damit – hinter Bayern – auf den zweiten Platz der Bundesländer mit dem höchsten Anteil an der gesamten deutschen Öko-Fläche. Was den Anteil der Bio-Betriebe an allen Landwirtschaftsbetrieben angeht, lagen drei Bundesländer bei über 25 Prozent: Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und das Saarland.
„Der Umstieg auf Öko bietet den Höfen eine Zukunftsalternative. Deshalb ergreifen die Betriebe auch in Krisenzeiten die Chance und investieren in den Umstieg“, kommentiert Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Damit noch mehr Betriebe umstellen könnten, entwickle das BMEL die ‚Zukunftsstrategie ökologischer Landbau‘ zu einer ‚Bio-Strategie 2030‘ weiter, bringe Bio in der Außer-Haus-Verpflegung voran und stärke die Forschung im Öko-Bereich. Außerdem bekomme Bio als höchster gesetzlicher Standard in der Tierhaltungskennzeichnung eine eigene Stufe.
„Wichtig für die weitere positive Entwicklung von Bio ist eine konsequente Regulierung der Gentechnik, um Wahlfreiheit zu gewährleisten und Abhängigkeiten durch Patente auszuschließen“, meint Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Zudem brauche es mehr Investitionen in die ökologische Produktion und eine faire Marktgestaltung, bei der diejenigen, die mit ihrer Produktion Gemeingüter schützen, auch finanziell im Vorteil sind.
Alle Strukturdaten zur Bio-Entwicklung über die Jahre sehen Sie hier.