Start / News / Ökologie / Geplante Oktopus-Farm sorgt für Protest

Tierwohl

Geplante Oktopus-Farm sorgt für Protest

Massentierhaltung für Pulpo

Der spanische Fischereikonzern Nueva Pescanova will auf Gran Canaria die weltweit erste Farm zur industriellen Zucht von Oktopussen eröffnen. Seit die Pläne bekannt sind, gibt es von Wissenschaftlern und Tierschützern Protest. Kritisiert wird die Massentierhaltung der intelligenten Tiere sowie die Tötung in Eiswasser ohne Betäubung.

Tintenfische wurden bisher noch nie kommerziell gezüchtet – und das wohl auch mit gutem Grund. Die Tiere sind von Natur aus Einzelgänger, brauchen als Jäger eigentlich eine noch lebendige Nahrungsgrundlage und suchen die Dunkelheit. Weil es bislang keine Züchtung von Oktopussen gab, fehlen auch gesetzliche Vorschriften für die Zucht.

Auf der neuen Oktopus-Farm sollen jetzt jährlich eine Million Oktopusse gezüchtet und dann weltweit verkauft werden. Laut Informationen von BBC würden sie dort unter permanenter Beleuchtung in Tanks mit 10 bis 15 Tieren pro Kubikmeter Wasser leben. Vor dem Schlachten sollen sie in Becken mit minus drei Grad kaltem Wasser geworfen werden, was laut der Organisation for Animal Health „einen langsamen, qualvollen und stressigen Tod“ für die Tiere bedeuten würde.

„Diese Farmen werden nicht in der Lage sein, die Bedingungen zu bieten, die Kraken brauchen und verdienen, und sie werden unweigerlich ein Ausmaß an Leid verursachen, von dem wir inzwischen wissen, dass es nicht hinnehmbar ist“, sagt die Primatenforscherin und Tierrechtlerin Jane Goodall über die geplante Zucht. Von „industriell organisierter Folter“ spricht die Organisation Avaaz. Eine Petition für das Verbot von Tintenfischzucht kann hier unterschrieben werden.

[ Artikel drucken ]


Das könnte Sie auch interessieren

Lidl hält an Qualzucht fest

Tierschützer fordern Beitritt zur Europäischen Masthuhn-Initiative

Lidl hält an Qualzucht fest © VGT

Nach Filmaufnahmen aus Deutschland, Spanien und Italien haben Tierschutzorganisationen nun auch Undercover-Material aus Österreich veröffentlicht, das dokumentiert, wie Masthühner für Lidl-Fleisch unter Qualzucht und Massentierhaltung leiden. Trotz des sich europaweit ausbreitenden Skandals hat Lidl seine Tierschutzvorgaben bislang nicht geändert. Tierschützer fordern den Discounter auf, die Missstände zu beheben.

14.12.2022mehr...
Stichwörter: Tierhaltung, Tierwohl, Massentierhaltung, Züchtung, Petition, Oktopus

Fleischskandal bei Lidl

Recherchen belegen Tierquälerei für Hühnerfleisch von Lidl

Fleischskandal bei Lidl © Equalia / Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Tierschutzorganisationen haben Undercover-Aufnahmen aus dem Maststall eines Lidl-Lieferanten veröffentlicht. Auf ihnen ist zu sehen, wie Masthühner nicht nur unter ihren Haltungsbedingungen, sondern auch unter den Folgen ihres angezüchteten Extrem-Wachstums leiden. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt fordert Lidl auf, Verantwortung für die Zustände bei seinen Lieferanten zu übernehmen und die größten Probleme der Hühnermast, allen voran die Qualzucht, anzupacken.

25.10.2022mehr...
Stichwörter: Tierhaltung, Tierwohl, Massentierhaltung, Züchtung, Petition, Oktopus

Weniger Zeit im Kastenstand für deutsche Sauen

Mehr Tierwohl in Aussicht

Am 3. Juli 2020 hat der Bundesrat nach langen Verhandlungen die siebte Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung beschlossen, die die Haltung von Schweinen betrifft, hier speziell von Sauen zur Ferkelerzeugung. Bisher sind neun Wochen Kastenstandhaltung pro Ferkel-Wurf erlaubt. Die neue Verordnung sieht vor, dass diese Haltung künftig nur noch höchstens 15 Tage pro Jahr erlaubt sein wird, um nach dem Abferkeln und in der Säugezeit die Jungtiere zu schützen. Zudem wird die artgerechte Gruppenhaltung als Standard vorgeschrieben.

07.07.2020mehr...
Stichwörter: Tierhaltung, Tierwohl, Massentierhaltung, Züchtung, Petition, Oktopus