Nachhaltigkeit
Verbraucherwissen entscheidend
… für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft
Das Wissen der Konsumenten über Kreislaufwirtschaft wächst und ihre Einstellung dazu ist generell positiv. Das zeigt eine Studie des norwegischen Zertifizierungsunternehmens Det Norske Veritas (DNV). Allerdings erwarten Verbraucher mehr Innovationen und sind skeptisch gegenüber Informationen, die von Herstellern und Lieferanten selbst kommen.
Nur ein gutes Drittel der Befragten gab an, noch nie etwas von Kreislaufwirtschaft gehört zu haben. Von denen, die mit dem Begriff etwas anfangen können, meinen 45 Prozent, dass sie bereits über umfassende Kenntnisse verfügen und sich aktiv am Übergang zur Kreislaufwirtschaft beteiligen. Bei der jüngeren Generation sind sogar über 50 Prozent dieser Auffassung.
Aus der Studie geht hervor, dass Verbraucher ihre Informationen hauptsächlich aus den Medien und den sozialen Medien beziehen (60,9 Prozent), mit einigem Abstand gefolgt von politischen Diskussionen (26,8 Prozent) und Freunden (23 Prozent). Nur einer von fünf Befragten bezieht Informationen direkt von Herstellern und Lieferanten.
„Unternehmen müssen mehr tun, um Informationslücken zu schließen, und sicherstellen, dass Verbraucher sensibilisiert werden und validierte, vertrauenswürdige Informationen erhalten“, folgert Luca Crisciotti, CEO für Lieferketten und Produktsicherheit bei DNV. „Letztendlich ist es das Wissen, das Verbraucher dazu bewegen wird, sich an Recycling- oder Rücknahmeaktionen zu beteiligen oder innovative Kreislaufprodukte oder -dienstleistungen auszuprobieren.“
Fast alle Befragten glauben, dass sie als Verbraucher eine Rolle in der Kreislaufwirtschaft spielen können (86,1 Prozent). Zwei Drittel meinen, durch den Kauf nachhaltiger Produkte und ordnungsgemäßes Recycling einen Beitrag leisten zu können. Und 20 Prozent halten Boykotte und Lobbyarbeit für wirksam.
Offensichtlich beginnt die Mehrheit der Konsumenten, die Auswirkungen ihres Kaufverhaltens zu bedenken: Knapp die Hälfte hat sich schon einmal gegen den Kauf eines Produkts entschieden, weil die Verpackung nicht nachhaltig war. Über 60 Prozent achten darauf, weniger zu kaufen oder auf gebrauchte Produkte zurückzugreifen. Und mehr als 50 Prozent sagen, dass Marken die Verantwortung für das Ende des Produktlebens übernehmen und kreislauffähige Produkte auf den Markt bringen sollten – ein klarer Auftrag an die Hersteller.