Discounter
Aldi Süd baut pflanzliches Sortiment weiter aus
NGOs loben Engagement des Discounters

Aldi Süd hat vergangene Woche seinen dritten Ernährungsreport veröffentlicht. Demnach führt das Unternehmen momentan über das Jahr verteilt mehr als 1.400 als vegan gekennzeichnete Produkte – mehr als doppelt so viele wie noch 2021. Nach einer eigenen Analyse, die auf einer Methode des WWF basiert, liegt der Anteil pflanzenbasierter Artikel momentan bei über 56 Prozent. NGOs loben jetzt die Vorreiterrolle des Discounters im vegan-Bereich.
Im Zuge des ‚Ernährungswechsels‘ unterstützt Aldi Süd nach eigenen Angaben den Vorschlag, pflanzliche Alternativprodukte künftig mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent zu besteuern. Möglichst gemeinsam mit allen deutschen Lebensmitteleinzelhändlern will der Discounter außerdem ein Proteinziel verabschieden.
Neben dem vegan-Ausbau konnte Aldi Süd laut seinem Ernährungsreport die Rezepturen seiner Eigenmarkenprodukte verbessern. So seien beim Cerealien-Sortiment im Vergleich zum Jahr 2014 400 Tonnen Zucker eingespart worden. Auch das TK-Pizza-Sortiment wurde überarbeitet und der Salzgehalt im entsprechenden Zeitraum um fast 22 Tonnen reduziert. Alle Eigenmarken sind inzwischen mit dem Nutri-Score gekennzeichnet.
Ein konkretes Ziel zum weiteren Bio-Ausbau ist nicht im Report festgehalten. Bei derzeit mehr als 1.000 Bio-Produkten wolle man aber weiterhin auf ein starkes Bio-Sortiment setzen, heißt es dort. Außerdem will Aldi Süd ‚Bio-Händler Nr. 1‘ in seinem Vertriebsgebiet bleiben. Besonders hervorgehoben wird die Partnerschaft mit Naturland, dessen Zertifikat mittlerweile über 25 Prozent des Bio-Standardsortiments des Discounters kennzeichnet.
Ein „starkes Zeichen für pflanzenbasierte Ernährung und transparente Kommunikation“ sieht die Albert-Schweitzer-Stiftung im neuen Ernährungsreport. Wenn sich große Handelsketten wie Aldi Süd klar für eine nachhaltigere Ernährung einsetzen, bewege sich etwas in der gesamten Gesellschaft. „Ausgerechnet Aldi Süd zeigt, wie es geht – und der Ernährungsminister bremst“, kommentiert Greenpeace. „Entscheidend ist nun, dass die Branche ihre Ziele und Maßnahmen ambitioniert ausgestaltet“, meint Dirk Liebenberg von ProVeg. „Denn mit Ambition wird aus einem Anstoß der Branchenstandard.“