Ausland
Neugründung mit 30 Jahren Erfahrung
Biodina SA: ein neuer Akteur im Bio-Rohstoff-Großhandel mit Kompetenz aus der Schweiz, Deutschland und Italien

Aus den bisherigen Rohwarenabteilungen der traditionellen Handelsunternehmen Bio Partner AG (Schweiz), Pakka Group (Schweiz) und EcorNaturaSì (Italien) in Zusammenarbeit mit der Bio Development AG (Schweiz) entstand per 01.01.2022 das neue Rohstoff-Handelsunternehmen mit dem Namen Biodina SA. Der Schweizer Hauptsitz in Schlieren bei Zürich wird mit der deutschen Vertretung Biodina GmbH in Konstanz ergänzt.
„Letztlich ist Biodina der konsequente nächste Schritt der partnerschaftlichen Zusammenarbeit unterschiedlicher Händler der Bio-Bewegung, welche bereits über die Bio Development AG miteinander verbunden sind“, erläutert Daniel von Meißner als Vorsitzender der Geschäftsleitung (CEO).
Kraftvolles Bio-Rohstoffunternehmen
Biodina steht mit seinem Slogan origins at heart für über 30 Jahre Erfahrung in der Beschaffung und im Handel global verfügbarer Rohstoffe aus biologischer Produktion. Eigene Projekte sowie enge Partnerschaften im Ursprung sorgen für starke Leistungen in Bezug auf Preis, Qualität und Fairness. „Unser Ziel ist die langfristige Sicherung von qualitativ hochwertigen Rohstoffen. Die Wertschätzung und Sicherstellung fairer Bedingungen entlang der gesamten Wertschöpfung bildet dabei ein wichtiges Element“, betont Daniel von Meißner.
Mit der Ausgliederung in ein gemeinsames Unternehmen bündelt Biodina seine Kompetenzen und stärkt dadurch die weltweiten Projekte der beteiligten Firmen im Ursprung. Biodina sieht sich dabei als Brückenbauer zwischen den Absatzmärkten in Europa und den Bauern und Bäuerinnen im Ursprung der Rohwaren. Diese werden noch direkter unterstützt und profitieren von einer hohen und verantwortungsbewussten Wertschöpfung vor Ort. Für die Kunden von Biodina entsteht dadurch noch mehr Authentizität und Differenzierung. Zudem wird die Verfügbarkeit der qualitativ hochwertigen Rohwaren langfristig gesichert.
Globale Beschaffung, regionale Strukturen fördern
Die Biodina-Eigentümer, vor allem die Bio Partner AG (Schweiz) und EcorNaturaSì (Italien), sind führend in dem aktiven Bestreben, in den jeweiligen Herkunftsländern regionale Strukturen zu fördern und zu nutzen. Naturbedingt gäbe es bekanntermaßen Rohstoffe, die maßgeblich aus Europa-fernen Gebieten stammen, stellt Erol Bay, Geschäftsleiter Einkauf, fest und ergänzt: „Uns ist wichtig, auch hier Wege zu gehen, um eng, vertrauensvoll und fair mit dem Ursprung zusammenzuarbeiten.“
Wichtig seien bei der Beschaffung zudem Erfahrung und Beschaffungskontakte mit Blick auf die vielfältigen Biostandards. Sebastian Apfelstädt, Geschäftsleiter Vertrieb, fasst die Herausforderung so zusammen: „Das Spannungsfeld Rohstoffnachfrage zu -angebot ist sicherlich ein maßgebliches. Auf einem konzentrierten Markt wie der Schweiz samt eigenem Bio-Standard ist das Angebot an Rohstoffen sehr ausdifferenziert und nicht leicht skalierbar.“
Neben den gesetzlichen Basisstandards EU- und CH-Bio kommt insbesondere im Schweizer Biomarkt den Anforderungen der Labelorganisationen eine große Bedeutung zu. Bereits seit dem Einstieg in die Biovermarktung verlangt Coop Schweiz als führender Biovermarkter auch bei Importen den Bio Suisse/ Knospe-Standard. Als Hauptkonkurrent hat 2021 auch die Migros-Genossenschaft angekündigt, diesen Importstandard übernehmen zu wollen. Bei der Umsetzung in der Beschaffungspraxis werden sich mit Sicherheit noch größere Herausforderungen stellen, nicht zuletzt aufgrund der erforderlichen Zusatzmengen.
Bio und Fairtrade als Ziel
Bio und Fairtrade gehören zusammen! Dieses jahrzehntealte Ziel erweist sich in der Praxis als Herausforderung, wie Erol Bay bestätigt: „Branchenweit ist das Thema weiterhin schwierig, zu oft fehlt beim biologisch hergestellten Rohstoff noch der soziale Unterbau.“ Die Umsetzung sei im-mer dann schwierig, wenn sich die Details dem eigenen Sichtfeld entziehen, etwa bei Rohstoffen aus dem globalen Süden.
Die Unternehmensphilosophie decke sich jedoch grundsätzlich mit dem Ziel, Bio und Fairtrade zu verbinden. „Für unseren Aktionär Pakka AG bildete der faire Umgang im Ursprung den eigentlichen Gründungsimpuls und die Pakka-Produkte tragen entsprechend das Fairtrade-Siegel“, erklärt Bay.
Die Domestic Fairtrade-Debatte für einheimische beziehungsweise europäische Erzeugnisse gewinne insofern an Bedeutung, dass die Schere zwischen Wertschöpfung und Wertschätzung aufgrund des teils überhitzten Marktes weiter auseinandergehe. Daniel von Meißner konkretisiert: „Dort wo Bio als reiner Margenbringer in einem Wachstumsmarkt angesehen wird und der ethische Impuls der Bio-Bewegung fehlt, besteht die Gefahr der Ausnutzung und Verantwortungslosigkeit. Insofern ist die Diskussion notwendig und wichtig, um solche Misswirtschaft zu verhindern oder zumindest zu erschweren.“
Peter Jossi
Biodina SA ist spezialisiert auf biologisch und biodynamisch produzierte und fair gehandelte Rohwaren in den folgenden Bereichen:
- Nüsse, Hülsenfrüchte und Saaten
- Trockenfrüchte
- gefrorene Früchte und Gemüse
- verarbeitete Früchte und Gemüse
- Kräuter und Gewürze
- Süßungsmittel
www.biodina.ch