Verbände
Demeter-Jahresbilanz: Wachstum und neue Struktur
Acht Prozent mehr Fläche und 1.400 neue Produkte

Mit 7.737 Hektar mehr als im Vorjahr – eine Steigerung von acht Prozent – ist Demeter 2021 etwas stärker gewachsen als in den Vorjahren. Durch eine neue föderale Struktur mit gemeinsamem Haushalt und Gesamtvorstand haben sich der Demeter-Bundesverband und die Landesverbände neu aufgestellt. Strengere Richtlinien wurden zur Aufzucht von Bruderhähnen und zur Kosmetik verabschiedet.
38 Erzeugerbetriebe sind Demeter 2021 neu beigetreten, insgesamt gibt es damit derzeit 1.778 Demeter-Betriebe. Sie bewirtschaften zusammen eine Fläche von knapp 106.486 Hektar. Rund 1.400 Demeter-Neuprodukte wurden im vergangenen Jahr beim Verband angemeldet, beispielsweise Pflanzendrinks in Demeter-Qualität. Die Anzahl der verarbeitenden Betriebe ist um 13 auf insgesamt 451 gewachsen – davon sind 98 Hofverarbeiter. Außerdem sind 16 neue Großhändler und ein Filialhändler als Demeter-Mitglied hinzugekommen.
Mit den beiden Fachhandels-Kampagnen ‚Bodenconnection‘ und ‚Ackerbunt‘ hat der Bioanbauverband vor Ort in Bioläden sowie auf sozialen Medien auf die Bedeutung des Bodenlebens und der Artenvielfalt für die Biodynamische Landwirtschaft aufmerksam gemacht. Dieses Jahr will Demeter einen stärkeren Fokus auf Anbau und Vermarktung nachbaufähiger Gemüsesorten legen und den Anteil regional erzeugter Rohwaren steigern.
Strengere Richtlinien wurden für die Aufzucht von Bruderhähnen und Demeter-Kosmetikprodukte bestimmt. Seit 1. Januar 2022 müssen alle Bruderhähne bis zu einem Mindestalter von 14 Wochen aufgezogen werden – und zwar auf Demeter-Höfen. In Einzelfällen ist die Aufzucht zwar auch auf zertifizierten Bio-Betrieben möglich, dann darf auf der Verpackung von Demeter-Eiern jedoch nicht ‚mit Bruderhahnaufzucht‘ geworben werden. Eine neue Systematik für Kosmetikprodukte schreibt vor, dass alle wirksamen Bestandteile aus Demeter-Rohstoffen und Bio-Rohstoffen stammen müssen.
Der Demeter-Bundesverband und die Demeter-Landesverbände haben sich 2021 als Gesamtverband zusammengeschlossen und neu aufgestellt: Der neue Gesamtverband mit gemeinsamen Haushalt gliedert sich künftig in den Bundesverband und die fünf Landesverbände Bayern, Baden-Württemberg, Region West (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Nordrhein-Westfalen), Region Nord (Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) und Region Ost (Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen). Dem neuen Gesamtvorstand gehören die beiden Bundesvorstände sowie die fünf Geschäftsführer bzw. geschäftsführenden Vorstände der Landesverbände an.
„Dass wir nun zu einem föderalen Gesamtverband mit starken Regionen zusammenwachsen, hat eine große Bedeutung für unsere Gemeinschaft. Damit stärken wir die Arbeit in den Regionen und können unsere zentrale Aufgabe als Gemeinschaft noch besser ausfüllen: die Land- und Ernährungswirtschaft natur- und menschengemäß weiterzuentwickeln”, erklärt Demeter-Vorstand Alexander Gerber.