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Außer-Haus-Verpflegung

Zukunftsstrategie für die AHV

Die ZöL enthält Pläne für mehr Bio in der AHV

Zukunftsstrategie für die AHV © BLE/Christian A. Werner
Zum ersten Dialogforum von ‚BioBitte‘ kamen in Leipzig mehr als 50 Akteure zusammen.
(v.l.n.r.) Heiko Rosenthal, Bürgermeister Umwelt, Ordnung, Sport, BioStadt Leipzig; Tibor Herzigkeit, Inhaber der Kirow-Kantine; Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL); Niels Kohlschütter, Projekt WERTvoll der Schweisfurth-Stiftung; Eva Schlüter, a’verdis, Auftragnehmerin der Initiative BioBitte

Mit der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL), die 2017 veröffentlicht wurde, will das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) bis 2030 einen Anteil von 20 Prozent Ökolandbau in Deutschland erreichen. Dabei legen die Maßnahmenkonzepte Nummer 18 bis 20 verschiedene Schritte für mehr Bio in der AHV fest.

Maßnahmenkonzept 18 gibt vor, dass der Bioanteil bei der Beschaffung von Produkten im Geschäftsbereich des BMEL auf mindestens 20 Prozent erhöht werden soll. Hierfür wurde bereits die Broschüre ‚Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Betriebsverpflegung: Empfehlungen und Tipps für Dienstleisterinnen und Dienstleister‘ veröffentlicht, die als Unterstützung für die Planung und Durchführung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in Betriebskantinen dienen soll. Kapitel 2 widmet sich der Steigerung des Einsatzes von Biolebensmitteln, nennt Lösungsansätze für hemmende Faktoren und zeigt anhand von zwei Praxisbeispielen, wie die Umstellung auf Biolebensmittel gelingen kann.

Maßnahmenkonzept 19 sieht eine Informationsmaßnahme zur Steigerung des Bioanteils in der öffentlichen Beschaffung vor. Dies wurde durch die bundesweite Informationsoffensive ‚20 plus X‘ sowie die Initiative ‚BioBitte‘ umgesetzt, welche den Bioanteil in der öffentlichen AHV auf mindestens 20 Prozent erhöhen wollen. Durchgeführt werden die Initiativen im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Mit ihrer Hilfe sollen Entscheidungsbefugten aus Politik, Verwaltung, Vergabewesen und Verzehreinrichtungen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie der Einsatz von mehr Bio in der AHV vorangetrieben werden kann.

Anfang Juni 2020 gab es von ‚BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen‘ die erste digitale Initialveranstaltung, zu der Verantwortliche aus Politik, Verwaltung und Küchenleitungen aus Essen zusammenkamen. Eine zweite Initialveranstaltung fand in Darmstadt statt, gefolgt von ersten Präsenzveranstaltungen in Aichach (Bayern) und Saarbrücken. Im September 2020 wurde zum ersten Dialogform in Leipzig eingeladen, zu dem mehr als 50 Akteure aus Landes- und Kommunalpolitik, Verwaltung und Ernährungswirtschaft zusammenkamen. Weitere Initialveranstaltungen fanden im Herbst 2020 statt, unter anderem in Markt Moosbach, Altötting und Neumarkt.Im Februar dieses Jahres trafen sich rund 70 Teilnehmer zu einem Dialogforum in digitaler Form.

Maßnahmenkonzept 20 schließlich will die Beratung zum Einsatz von ökologischen Erzeugnissen in der AHV fördern. So soll die Inanspruchnahme einer externen Beratungsleistung für AHV-Einrichtungen erleichtert und durch das BMEL finanziell bezuschusst werden. An der Umsetzung werde laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) noch gearbeitet.

Lena Renner

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