Pestizidrückstände
Mineralwassertest zeigt Pestizidrückstände
Über ein Viertel untersuchter Mineralwässer belastet
In einem Test des Verbrauchermagazins Öko-Test (Juli 2019) wurden 53 kohlesäurehaltige Mineralwässer der Sorte Classic auf Reinheit und nachhaltige Verpackung untersucht. Zwölf von ihnen enthielten bedenkliche Inhaltsstoffe wie Pestizid-Abbauprodukte, Uran oder Arsen. Alle getesteten Bio-Mineralwässer schnitten mit Sehr Gut bei Inhaltsstoffen und Ursprünglicher Reinheit ab.
Jedes zweite Mineralwasser war insgesamt sehr gut oder gut, bei Ursprünglicher Reinheit allein erreichten knapp 80 Prozent die Bestnote. Bedenklich: In elf getesteten Mineralwässern wurden Pestizidmetaboliten nachgewiesen, also Abbauprodukte von Spritzgiften. Hauptsächlich waren es Reste von Unkrautvernichtungsmitteln aus dem Rüben- und Maisanbau.
In vier Wässern hat das beauftragte Labor Süßstoffe gefunden. Sie sind ein Hinweis dafür, dass Haushaltsabwässer das Mineralwasser verunreinigen. Insgesamt sieben Wässer sind mit Arsen, Uran oder Bor belastet. Sie bleiben allerdings alle unter den gesetzlichen Grenzwerten, wenn es solche gibt.
Zu den Pestizid-Rückstandsfunden erklärt Harald Ebner, Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik:
„Pestizide haben im Mineralwasser nichts zu suchen, genauso wenig wie in anderen Lebensmitteln. Wer Mineralwasser trinkt, erwartet zu Recht besondere Reinheit und sicher keine Pestizid-Rückstände. Die Funde sind ein weiteres deutliches Warnzeichen, dass wir drastisch reduzieren müssen beim Einsatz von Ackergiften. Bei der Bundesregierung sind dafür nach wie vor keine Anzeichen zu erkennen. Agrar- und Umweltministerin blockieren sich gegenseitig. Statt konkreten Reduktions-Auflagen gibt es weitere Zulassungen für neue Pestizide."
Weitere Info: Testergebnisse bei Öko-Test