Lebenmittelfälscher
Olivenöl-Fälscherbande ausgehoben
Eurojust, deutsche Polizeibehörden und die NAS, Carabinieri für Gesundheitssicherheit arbeiten erfolgreich zusammen
Den Haag, 14.5. 2019 | Eurojust meldet, dass die italienische Staatsanwaltschaft von Foggia in Zusammenarbeit mit deutschen Behörden eine Bande organisierter Verbrecher ausgehoben hat, die massenweise Olivenöl extra vergine gefälscht haben. Der Schaden soll mindestens acht Milionen Euro betragen.
Die Kriminellen kauften jährlich mehr als eine Million billiges Öl zum Preis von rund 1,20 Euro, streckten es mit Sojaöl und peppten es auf mit Chlorophyll und Beta-Carotin, um es wie Olivenöl extra nativ aussehen zu lassen. Zum Preis von 10 bis 15 Euro wurde es dann vor allem in Restaurants und Geschäften in Frankfurt, Stuttgart und Berlin, aber auch in Restaurants und Supermärkten in ganz Italien verkauft.
Bereits 2015 wurde das italienische Gesundheitsministerium vom deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) über die gefälschten Öle am Markt informiert. Die italienische Spezialeinheit NAS, Carabinieri für Gesundheitssicherheit, hat das Verfahren übernommen und gegen 24 Mitglieder der Gruppe von organisierter Kriminalität ermittelt.
Die Beschuldigten schickten alle 14 Tage 23.000 Liter gefälschtes Öl nach Deutschland. Während der Ermittlungen beschlagnahmten die Carabinieri mehr als 150 000 Liter Öl, das zum Verkauf bestimmt war. Der Chef der kriminellen Organisation gilt als größter Fälscher von Olivenöl in Italien. Zwei deutsche Verteiler werden als Käufer eingestuft, nicht als Mitglied der Gruppe der organisierten Kriminalität, da sie nicht Teil der Gruppenstruktur waren.
Durch die Koordination von Eurojust konnte die Fälscherbande identifiziert werden. Die Kriminellen agierten lange Zeit ungestört und nutzen eine Strafgesetzgebung, die nicht besonders streng gegenüber Lebensmittelfälscher vorgeht.