Fleischalternative
Nicht Bio aber Öko!
Insekten erobern unsere Supermärkte

Im letzten Jahr war es bereits Rewe, jetzt kommt Tegut dazu. In beiden Unternehmen ist Deutschlands erster Insekten-Burger, produziert vom norddeutschen Start-up Bugfoundation, zu finden. Rewe bietet die bei uns noch ungewöhnliche Fleisch-Alternative schon seit April 2018 in seinen Tiefkühltruhen an, bei Tegut werden sie jetzt im Rahmen einer Sortimentserweiterung mit neuen Trend-Lebensmitteln aufgenommen und sind in fast allen Märkten erhältlich. Die ökologischen Vorteile der ‚Insektennahrung‘ sind groß.
Laut Tegut verbraucht der Weg vom Rind bis zu einem Stück Rindersteak zirka 4.000 Liter Wasser, bei der Insekten-Alternative rechnet man mit nur einem Liter Wasser pro Kilo Insektenmasse. Für dieses Kilo würden außerdem rund zwei Kilogramm Futter benötigt, für ein Kilo Rindfleisch seien es ungefähr 15.
Dabei sei der Eiweiß-Gehalt von zum Beispiel Mehlwürmern deutlich höher als der von Fleisch, gleichzeitig hätten sie einen geringeren Fettanteil und enthielten wichtige ungesättigte Fettsäuren und Mineralien. Auch was die Klimabilanz betrifft, punkten Insekten gegenüber Rindfleisch: Die Bugfoundation gibt an, die Zucht ihrer Würmer verursache bis zu 100 Mal weniger Treibgas als die Zucht von Rindern. Auch Antibiotika verwenden sie nicht.
Möglich ist das Insekten-Food aufgrund der Novel-Food-Regulierung der EU von Anfang 2018. Seitdem können in ganz Europa Insekten und aus ihnen hergestellte Produkte als neuartige Lebensmittel in den Handel gebracht werden.
Tegut führt zurzeit in rund 40 ausgesuchten Märkten ein Sortiment mit neuen Trend-Lebensmitteln ein, das etwa 60 verschiedene Produkte enthält. Dabei dreht sich alles Insekten, Algen oder Hanf – von Nudeln, Riegeln und Brot aus Insektenmehl über Meeres-Spaghetti, Algen-Pasta und Algen-Gewürzen bis zu Hanf-Keksen, -Mehl und –Öl.
Das Unternehmen sieht dies auch als Beitrag zu nachhaltigen Ernährungsformen, nicht nur was die Insekten-Nahrungsmittel betrifft. Ein großer Vorteil von Algen sei etwa, dass sie zum unteren Ende der Nahrungskette gehören und Sonnenenergie zu einem sehr hohen Anteil in Nahrungsenergie umsetzen. Zudem verbrauche die Alge kein Ackerland und produziere 30-mal mehr Öl als Raps oder Mais.