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GOTS-zertifizierte Bio-Baumwolle enthält genmanipulierte Organismen

Cotonea fordert GOTS auf, Vorwürfen nachzugehen

Der Verdacht, dass zertifizierte Bio-Baumwolle GVO enthält, wurde schon im April 2009 von der staatlichen indischen Export-Organisation Apeda geäußert. Deren Direktor, Sanjay Dave, sprach seinerzeit von Betrugsfällen „gigantischen Ausmaßes“. Dutzende Dörfer hätten zusammen mit westlichen Zertifizierungsfirmen große Mengen gentechnisch veränderter Baumwolle in den Handel gebracht, hieß es in einem Artikel der Financial Times Deutschland.

Der Öko-Textilhersteller Cotonea weist jetzt darauf hin, dass das Schweizer Magazin Saldo (vergleichbar dem deutschen Ökotest-Magazin) in Indien recherchiert und GOTS-zertifiziertes Bio-Garn testen lassen hat. „Ergebnis: Das deutsche Labor hat hohe GVO-Verunreinigungen nachgewiesen. Damit konfrontiert, wehrt sich eine GOTS-Sprecherin, man ‚könne GVO nur in der Rohbaumwolle, nicht aber im Garn nachweisen‘. Sofern man lediglich billige Schnellverfahren anwendet, ist diese Aussage richtig. Will man es wirklich wissen und gibt für belastbare Tests mehr Geld aus, so ist diese Aussage falsch“, heißt es in der Meldung von Cotonea.

Die Positionen sind eindeutig

Die EU sagt: „Erzeugnisse, die aus oder durch GVO erzeugt wurden, sind mit … der Auffassung der Verbraucher von ökologischen/biologischen Erzeugnissen unvereinbar“. Ein Betrug mit Bio-Siegeln sei deshalb bewusste Verbraucher-Täuschung. Das Magazin Saldo berichte das, was seit langem befürchtet werde: Reines Bio-Saatgut sei in Indien kaum mehr zu haben, und selbst als GVO-frei deklariertes Saatgut sei oft kontaminiert.

Cotonea betont, indische Händler und Produzenten seien nicht aus Not korrupt. Mangelndes Unrechtsbewusstsein und Gewinnsucht spielten eine große Rolle. „Wir haben es selbst erfahren: Weil Bio-Baumwolle bis zu 15 Prozent teurer ist, kaufen indische Händler lieber konventionelle und besorgen das Bio-Zertifikat dafür später.“

Der GOTS erlaubt keinerlei GVO-Verunreinigung. Während er die Einhaltung aller anderen Bio-Kriterien streng kontrolliert, schreibt er laut Cotonea keine GVO-Tests vor, weil gute und belastbare Testverfahren aufwendig und teuer sind.

Cotonea lasse Saatgut und Baumwolle durch das Speziallabor Impetus Bioscience in Bremerhaven auf GVO-Rückstände testen, „weil wir für uns und unsere Kunden Sicherheit wollen. Wir tun das, obwohl die Flächen unseres kirgisischen Baumwoll-Projektes weit genug von GVO-Flächen entfernt sind und Uganda, unser zweites Projekt-Land, sich komplett gegen Gentechnik entschieden hat.“

Jetzt verlangt der Öko-Textilhersteller, dass der GOTS den Vorwürfen umgehend gewissenhaft nachgeht. Denn der Ruf der gesamten Bio-Textilbranche stehe auf dem Spiel.

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