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Agrarhaushalt 2017

Öko-Landbau stärken als Antwort auf Krise der Landwirtschaft

Gräfelfing/Berlin – Naturland fordert die Bundestagsabgeordneten auf, den zaghaften Entwurf der Bundesregierung zum Agrarhaushalt 2017 zu korrigieren. „Mit seinem völlig mutlosen Haushaltsentwurf  verschenkt  Bundeslandwirtschaftsminister  Christian  Schmidt  die  Chance,  einen  Weg  aus der  aktuellen  Krise  der  konventionellen  Landwirtschaft  zu  weisen“  sagte  der  Öko-Bauer  und Naturland Präsidiumsvorsitzende Hans Hohenester am Dienstag in Gräfelfing: „Wir brauchen aber keine Politik des Durchwursteln, sondern ein klares Signal für mehr Öko-Landbau als Antwort auf die Krise. Jetzt ist es an den Abgeordneten, durch Korrekturen am Entwurf des Bundesministeriums in den anstehenden Beratungen dieses positive Signal doch noch zu setzen“, sagte Hohenester.

Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt wird am Donnerstag den vom Kabinett beschlossenen Haushaltsentwurf für sein Ressort erstmals im Bundestag vorstellen. Schmidt hatte sich in der Vergangenheit zwar immer wieder zum Ziel der Bunderegierung bekannt, den Öko-Landbau auf 20 Prozent auszuweiten. Im Haushaltsentwurf ist von diesem ambitionierten Ziel allerdings nichts zu sehen.

So  verharrt  ausgerechnet  das  zentrale  Instrument  für  eine  Ausweitung  des  Öko-Landbaus,  das Bundesprogramm  Ökologischer  Landbau  und  andere  Formen nachhaltiger  Landwirtschaft (BÖLN), auf der Stelle. „Wir fordern eine Aufstockung des BÖLN von derzeit 17 Millionen Euro auf 60 Millionen Euro, um einen wirklichen Durchbruch in der Fläche zu erreichen“, sagte Hohenester.

Dank der starken Nachfrage nach Bio-Produkten stellt die ökologische Lebensmittelwirtschaft für immer mehr Bauern eine echte Alternative zur konventionellen Massen-Produktion dar. Darüber hinaus ist der Öko-Landbau  die  Form  der  Landwirtschaft,  die  Umwelt  und  Klima  schont.  Dies  hat  eigentlich  auch Bundesminister  Schmidt  erkannt  und  im  Sommer  2015  mit  der  „Zukunftsstrategie  Öko-Landbau“  ein Programm zur Beschleunigung der Ausweitung des Öko-Landbaus angekündigt.

„Allerdings  zieht  Minister  Schmidt  daraus  keinerlei  finanzielle  Konsequenzen“,  kritisierte  Hohenester. „Und ohne ausreichend finanzielle Ausstattung droht die Zukunftsstrategie zum Papiertiger zu werden“, warnte der Naturland Präsidiumsvorsitzende.

„Jetzt  müssen  die  Abgeordneten  des  Bundestags  ein  klares  Signal  für  mehr  Öko  und  für  eine  echte Veränderung  im  Agrarbereich  geben.  Nur  durch  eine  signifikante  Aufstockung  des  BÖLN  kann  die Bundesregierung  ihre  eigenen  ehrgeizigen  Ziele  zur  Ausweitung  des  Öko-Landbaus  erreichen“, unterstrich Hohenester abschließend.

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