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EU-Öko-Reform

Neufassung der EU-Öko-Verordnung muss praxisgerecht sein

Naturland Betrieb Fehr erhält Besuch von Ulrike Müller aus dem Europaparlament

Benningen – Eine Neufassung der EU-Öko-Verordnung muss sich an der landwirtschaftlichen Praxis messen lassen. Keinesfalls darf sie zu Lasten der bayerischen  und europäischen Öko-Bauern gehen, fordern Europaabgeordnete Ulrike Müller (Freie Wähler) und Naturland. Die Europaabgeordnete besuchte am Montag (24.08.2015) den Naturland Hof der Familie Fehr in Benningen im Unterallgäu. „Die Bayerische Öko-Branche beweist seit Jahren, dass wirtschaftlicher Erfolg und die wichtigen gesellschaftlichen Leistungen des Öko-Landbaus für gesunde Böden, mehr Artenvielfalt und eine lebenswerte Umwelt zusammengehören”, betonte der Öko-Bauer und Naturland Präsidiumsvorsitzender Hans Hohenester. „Durch den praxisuntauglichen Vorschlag der EU-Kommission wird diese Erfolgsgeschichte gefährdet“, warnte Hohenester.

Die bayerische Staatsregierung will den Anteil der heimischen Öko-Produkte bis 2020 verdoppeln. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie das BioRegio 2020 Programm ins Leben gerufen. „Aber insbesondere durch die praxisfernen Vorschläge der EU-Kommission zu Grenzwerten, Importen und in der Tierhaltung werden bäuerliche Betriebe daran gehindert, ihren Hof auf Öko-Landbau umzustellen“, sagte Hohenester. „Dadurch wird die positive Entwicklung des Öko-Landbaus in Bayern geradewegs ausgebremst und das Ziel der bayerischen Staatsregierung konterkariert“, warnte der Präsidiumsvorsitzende.

EU-Abgeordnete Müller will sich für praxisgerechte EU-Öko-Verordnung einsetzen

„Eine Überarbeitung der EU-Öko-Verordnung muss immer das Ziel haben, den Öko-Landbau weiterzuentwickeln und für mehr Öko-Landbau und nicht für weniger zu sorgen“, so die Europaabgeordnete Ulrike Müller. „Ich werde mich bei den anstehenden Verhandlungen im Europaparlament für eine praxisgerechte Weiterentwicklung einsetzen“, versprach die Europaabgeordnete.

Sollte es in den Verhandlungen von Rat und Parlament zur Revision der EU-Öko-Verordnung nicht gelingen, den Rechtsrahmen für die Öko-Bauern praxistauglich weiterzuentwickeln, müsse auch ein Abbruch der Verhandlungen eine Option sein, so Öko-Bauer Hans Hohenester.

Zum Hintergrund

Im März 2014 hat die EU-Kommission einen umstrittenen Entwurf für eine neue Öko-Verordnung vorgelegt. Der EU-Agrarrat stimmte seine Position dazu im Juni 2015 ab. Das Europaparlament ist aktuell noch dabei seine Position zu finden. Im Herbst 2015 starten EU-Agrarrat und Europaparlament den durch die EU-Kommission moderierten Trilog Prozess, um die neue EU-Öko-Verordnung final auszuhandeln.

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