Bio-Supermarkt
Qualität und doch günstige Preise
Bio für ALLE: Statt zu nehmen, was der Kunde zahlt, wird handelsüblich kalkuliert
Eva Hofstetter leitet die gutgehende ebl-Filiale mit Parkplätzen und einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmeter in der Harsdörffer Straße in der Nürnberger Südstadt. 2007 hat ebl den Standort von der Edeka übernommen. Im Vorkassenbereich ist die Brottheke und eine Cafeteria angesiedelt. Die Preise sind moderat, und das Sortiment trotzdem anspruchsvoll. ebl beweist: Gutes muss nicht sündhaft teuer sein.
Der Einlass in den Markt ist ohne Schranke. Auf einer Sonderfläche zu Beginn des Hauptlaufs wird den Kunden vegane Ernährung präsentiert. In einer stummen Verkostung werden Allos-Aufstriche schmackhaft gemacht.
Der Lauf durch den Markt beginnt nicht mit O+G. Das grüne Sortiment ist an der Rückwand zu finden. ebl kühlt dort das Gemüse auf 13 bis 18 Grad, damit es frisch und knackig bleibt. Rund 130 Obst- und Gemüse-Artikel werden angeboten: 40 Obst und 90 Gemüse. ebl handelt über das Jahr gesehen mit 250 Obst und Gemüse-Artikeln. Verbandszeichen von Demeter, Naturland, Bioland und Biokreis sind auf der Ware.
Das Sortiment überzeugt durch Breite und Tiefe. Die Ware wird gefällig präsentiert und überzeugt auch optisch. Verschiedene Tomatensorten sind dabei. 2,97 Euro/Kilo ist ein konkurrenzfähiger Preis. Für Demeter Tomaten aus Nürnberg klettert der Preis auf 4,98 Euro. Tagesfrischen großen Eichblatt-Salat bietet ebl für 97 Cent an. Das schaffen die nationalen Vollsortimenter nicht. Hier ist der Klein-Filialist im Vorteil.
Bei Artischocken aus Frankreich wird es dann etwas teurer. Da sind 2,98 Euro pro Stück fällig, allerdings sind die mehr als Handflächen groß. Das Sortiment ist vielfältig und reicht bis zu Randprodukten wie Navet-Rübchen.
Vollreife Früchte mit Aroma
In der Erdbeer-Zeit gibt es tolle aromatische vollreife Früchte aus Deutschland. Diese Qualität ist nicht selbstverständlich im deutschen Handel. Faire Bananen aus Demeter-Anbau kosten 1,98 Euro. Damit ist der Filialist konkurrenzfähig. Mango aus Burkina Faso gibt es im Sonderangebot zum sensationellen Stückpreis von 80 Cent.
Demeter-Äpfel liegen bei 2,98 Euro/Kilo. Da können die meisten nicht mithalten. Übersee-Äpfel aus Argentinien sind mit 3,98 Euro deutlich teurer. „Die gehen aber schleppend“, merkt die Marktleiterin an. Exoten werden nicht geführt. Die Nachfrage ist bei diesen Produkten nicht überwältigend. Bei ebl sind verschiedene Preisstufen vorhanden für unterschiedliche Portemonnaies.
Die Veggie Welle hat auch das Kühlregal der ebl-Märkte überschwemmt. Den Soja-Produkten von Taifun, Viana und Soto wird viel Regalplatz eingeräumt. Dominiert wird das Kühlregal immer noch von Mopro. Andechser, die Milchwerke Berchtesgadener Land, die Molkerei Schrozberg und andere sind vertreten. Gekühlte Convenience wie die Nudeln von Hierl machen die Küche schnell und das Leben bequemer.
Fleisch zählt zu den Stärken
In der Fleischtheke werden die Produkte der hauseigenen Metzgerei verkauft. Kochwurst wie Leberwurst und Presssack sind ebenso im Sortiment wie Griebenschmalz. Zum Teil wird dazu gekauft wie die italienische Salami von Prima vera oder die Chorizo von bio verde. Viele gereifte Fleischwaren wie roher Schinken von Coppa bis Schinkenspeck werden angeboten.
„Geflügel geht gut“, gibt Marktleiterin Hofstetter zu erkennen. Bio-Weißfleisch ist überproportional teuer. ebl hält da allerdings Maß. Ein ganzer Demeter Landgockel von 1,8 Kilogramm kostet 13,90/Kilo.
Beim Fleisch-Sortiment dominiert das Rind. Im Sommer zur Grillzeit sind marinierte Steaks beliebt. Eine Spezialität sind die Ochsenfetzen, ein dünn wie Carpaccio geschnittenes Fleisch. Convenience wie küchenfertiges Cordon bleu zählt heute zum Standard-Sortiment einer gut geführten Fleischtheke.
In der Käsetheke kann der Kunde unter 80 Artikeln auswählen. Das Angebot wechselt wöchentlich, um den Kunden Kaufimpulse zu geben. Der Hauptlieferant Würth ist in der Nähe von Nürnberg zuhause. Die ÖMA trägt ebenfalls zum Sortiment bei. Die europäischen Käse-Nationen und die verschiedenen Käsegruppen sind vertreten. Schaf und Ziege spielen im Bio-Handel eine gewisse Rolle. Mit sechs Meter ist die Käsetheke so lang wie die Fleischtheke.
Die Weinabteilung kann sich ebenfalls sehen lassen. Der Einstieg liegt bei 2,79 Euro. Für die Wein-Liebhaber gibt es auch einen Barolo aus Italien für 20,80 Euro. Franken ist das Land der Bierbrauer und entlang des Mains auch der Winzer. Das Weingut Rothe arbeitet biologisch und ist in dem Bio-Supermarkt in der Nürnberger Südstadt präsent.
Die große Drogerieabteilung mit Naturkosmetik und WPR überzeugt durch eine breite Auswahl von 1.500 Produkten. Insgesamt bietet der Markt 7.000 Artikel. Mit einem Holzboden aus heimischen Wäldern hebt sich die Abteilung optisch von der Fläche mit Lebensmitteln ab.
ebl beeindruckt durch Kompetenz von Frische bis Naturkosmetik. Regionalität besteht hier nicht aus Werbesprüchen, sondern ist erlebbar auf der Fläche. Die Preise sind unter bezahlbar einzuordnen. Die Preise aus dem Direktbezug aus der Region werden weiter gegeben. Da macht das Einkaufen von Bio-Lebensmitteln Spaß.
Anton Großkinsky