Kinder
Hühner zum Anfassen
Mit dem Schulhuhn-Projekt lernen Kinder artgerechte Tierhaltung
Woher kommen eigentlich die Eier, die es sauber abgepackt im Supermarkt zu kaufen gibt? Was ist der Unterschied zwischen einem Masthuhn und einer Legehenne? Das Projekt Hühner Live liefert Schülern die Antworten und zwar nicht mit trockenem Schulbuchwissen, sondern indem es die Hühner direkt an die bayerischen Schulen bringt.
Sechs Wochen sind die Schüler für eine kleine Gruppe von Hühnern verantwortlich, kümmern sich um die Fütterung, misten aus, sammeln die Eier. Doch nicht nur die Versorgung der Hühner steht im Mittelpunkt der Aktion. Auch im Unterricht wird das Thema mithilfe der Aktionshandbücher vielfältig aufgegriffen.
Das Gymnasium Wertingen, wo gerade das Schulhuhn in einen selbstgebauten Hühnerstall eingezogen ist, bezieht die gesamte Schule in das Projekt mit ein. „Das Schöne ist ja, dass das Schulhuhn-Projekt sich nicht nur für den Biologieunterricht eignet. Die Kunstklassen gestalten bei uns zum Beispiel den Zaun des Geheges und im Rahmen der Projekttage bauen die Physiklehrer gemeinsam mit den Kindern eine elektrische Türklappe in den Stall“, erklärt Lehrerin Ingrid Abenthum.
Das Projektteam, das sich aus Lehrern und Beratern aus dem Naturschutzbereich und der Nutztierhaltung zusammensetzt, ist dabei nicht nur Ansprechpartner in allen Fragen der Hühnerhaltung oder Didaktik, sondern auch Vermittler zwischen den Bio-Geflügelbetrieben und Rassegeflügelzuchtvereinen auf der einen Seite und den Schulen auf der anderen Seite.
„Das Schulhuhn-Projekt ist für beide eine Win-Win-Situation. Den Schulen ermöglicht es, Lehrstoff auf spannende und abwechslungsreiche Weise zu vermitteln. Die Betriebe wiederum, die die Hühner stellen, erhalten Öffentlichkeit und können auf die Besonderheiten der modernen Tierhaltung aufmerksam machen. Hierbei werden insbesondere die unterschiedlichen Haltungsmöglichkeiten, zum Beispiel die ökologische Geflügelhaltung, den Schülern erklärt“, erklärt Axel Hilckmann, Geflügel-Berater bei Bioland. Bisher ist das Projekt auf Bayern beschränkt.