Feinkost
Kulinarische Kostbarkeiten
Bio Feinkost in vielen Ausprägungen
Viele Kaufleute widmen ihren Feinkostartikeln ein eigenes Regal, sonst zumindest einen speziellen Regalabschnitt. Auch wenn sich damit das Angebot eines Feinkostgeschäftes nicht erreichen lässt, kommt man mit einer feinen und hochwertigen Auswahl seinen Kunden unbedingt entgegen. Schließlich gönnen sich immer mehr Menschen gern mal etwas Besonderes. Gerade Bio-Produkte zeichnen sich hier durch Attraktivität und authentische Qualität aus.
Auch auf der Biofach ließ sich das Fachpublikum wieder von einem breiten Potpourri an Feinkostartikeln begeistern. Dabei waren deutsche Anbieter ebenso vertreten wie Italiener und Griechen mit Antipasti, Olivenöl und Co. sowie Franzosen mit Patés, Fischkonserven oder Käse. Unabhängig von einem Messebesuch bietet sich bei der Gestaltung eines Bio-Feinkost- sortiments der Blick auf Großhändler mit einem entsprechenden Angebot an.
Eco-Plus sieht sich selber nicht als spezieller Feinkostanbieter. Doch zeigt die Liste ihrer Glanzlichter, dass hier Wert auf einzigartigen Geschmack, sorgfältig ausgewählte Zutaten und Hersteller mit einer persönlichen Geschichte gelegt wird. Dies alles sind Kriterien, die auch Feinkost auszeichnen sollten.
Bei Eco-Plus gehören dazu unter anderem Olivenöl Extra Vergine, Kräuteröle, Aceto Balsamico di Modena, Tomatensugo sowie eingelegte gegrilltes Gemüse von Redoro, einem Familienbetrieb in der Nähe des Gardasees.
Ebenfalls etwas Besonderes im Portfolio seien der in Eichenholz gereifte Apfelbalsamico von Melchiori aus dem Trentino sowie der Parmiggiano Reggiano von der Genossenschaftskäserei Santa Rita. Mit 24 Monaten Reifezeit überzeuge der Bergparmesan durch seinen kräftig-würzigen, typischen Geschmack mit gleichzeitig schöner Textur und cremigem Biss.
Von scharfem Dijon- bis zu raffiniertem Feigensenf reicht die große Auswahl an Senfsorten von Münchner Kindl, die sich zusammen mit den neuen Dirty Harrys BBQ Saucen ebenfalls in der Spezialitäten-Range von Eco-Plus finden. Abgerundet wird diese durch die Salamino all’Amarone von der traditionsreichen italienischen Salami-Manufaktur Poltronieri.
Die Klassiker: mediterrane Feinkostprodukte
Ob Antipasti und Tapas, Essige und Öle, die allseits beliebte mediterrane Feinkost darf in keinem guten Bio-Feinkost-Angebot fehlen. Beeindruckende Vielfalt geht dabei in der Regel eins in eins mit einem Aromareichtum, der von sonnengereiftem Gemüse, landestypischen Rezepten und schonender Verarbeitung zeugt. Auf Bio-Olivenöle sei an dieser Stelle nicht näher eingegangen.
Über Olivenöle berichtet bioPress in der nächsten Ausgabe 80/Juli 2014 und stellt die top25 Best of bioPress Oliveoil vor. Gerade Olivenöle veranschaulichen sehr gut die aktuelle Entwicklung in Richtung Authentizität: Mal wird dazu die Region hervorgehoben, wie bei Enólogos die Region La Mancha, und mal die Verwendung bestimmter Olivenvarietäten, so wie bei Giacomo Grassi aus Italien mit ihren Monocultivare-Ölen.
Auch bei den Anbietern, die nicht nur Olivenöle anbieten, zählen sie meist zu einem der wichtigsten Sortimentsbereiche. Unter anderem bei Bläuel, dem Bio-Pionier aus Griechenland, der gegen den Strom schwimmt und den Geschäftserfolg in Form einer Gehaltserhöhung gerade wieder an seine Mitarbeiter weitergeben konnte.
Zu Bläuels Spezialitäten gehören neben den Ölen Kalamata- und andere griechische Oliven im Glas, die es entweder mit Lake oder direkt vakuumverpackt gibt. Dass nicht nur Oliven von der Sonne Griechenlands profitieren, will das Unternehmen jetzt zudem mit einer neuen aromatischen Tomatenpaste nachvollziehbar machen.
Bei Oliven gehe der Trend nach wie vor in Richtung entsteinte Oliven, obwohl Oliven mit Stein schöner und authentischer seien, teilt Epikouros mit. Außerdem steige bei ihnen die Nachfrage nach in Kräuteröl marinierten und nicht wärmebehandelten Oliven in Thekengläsern von Jahr zu Jahr.
Epikouros ist ein ebenfalls im deutschen Bio-Großhandel bekannter Familienbetrieb aus Griechenland und führt beides, auf Wunsch zudem Beutelware. Die relativ seltenen mit Zitronen gefüllten Oliven sind neu im Angebot, das ansonsten durch eingelegte Tomaten, Pepperonis und Artischocken, Oliventapenade und natürlich Olivenöl in Bio- oder demeter-Qualität abgerundet wird. Das Demeter-Siegel tragen zudem der neue Rot- und Weißweinessig.
Die verschiedenen Regionen Italiens punkten mit einem noch größeren Pflanzenreichtum, der sich auch in der Auswahl an Bio-Feinkost wiederspiegelt. Nicht selten findet man im Angebot der Hersteller daher zusätzlich eigenen Wein, etwa bei La Selva aus der Toskana, Agrinatura aus Apulien und Il Nutrimento aus der Lombardei.
Anfangs war La Selva vor allem wegen ihrer großen Auswahl an Tomatenprodukten bekannt. Längst gilt das genauso für die kreativen Gemüse-Antipasti, Cremes, Essige – unter anderem Tomatenessig und Aceto Balsamico di Modena IGP Gold – und mehr.
Mit Olivenöl, Antipasti, Tomatensaucen und Pesti bilden auch die Speiseangebote von Agrinatura sowie Il Nutrimento das klassische Spektrum italienischer Feinkost ab. Letztere vertreiben diese sowohl über Probios unter der eigenen Marke als auch in Form von Private Labels. Entdecken kann man in ihrem Sortiment neben Bruschette, eingelegtem Gemüse und Saucenvariationen auch ungewöhnlicheres wie Champignon-Steinpilz-Sauce und gegrillte, eingelegte Pilze im Glas.
Nicht immer muss man auf der Suche nach hochwertiger Feinkost in breiter Auswahl über Landesgrenzen gehen. Dafür sorgen erfahrene Hersteller wie Naba oder engagierte Trendsetter wie Sarah Wiener, mit deren Bio-Produkten sich gut auch neue Kundengruppen erreichen lassen. Farbenfroh und trendy präsentiert Naba ihre Fachhandelsmarke NaBio, unter anderem mit diversen international inspirierten Dips und Würzpasten.
Die feine Linie von Sarah Wiener aus Gewürzpasten, Aufstriche und Musen wiederum, zeichnet sich generell durch Raffinesse aus. Dabei setzt Wiener auf das Aroma seltener, alter oder besonderer Obst- und Gemüsesorten wie die Robuschka-Rote-Rübe oder Monarch-Sellerie, die in Rote Rüben-Mus mit Kren beziehungsweise Sellerie-Mus mit Haselnüssen zum Einsatz kommen. Heimische Feinkost, das ist außerdem die Frankfurter Paste im Glas, deren Kräuter extra von Essbare Landschaften aus Mecklenburg-Vorpommern bezogen werden.
Bio-Feinkost aus dem Meer
Fischkonserven zählen zusammen mit Essig, Senf und Co. zu den klassischen Feinkostartikeln. Inzwischen gibt es hier auch eine wachsende Bio-Auswahl. So finden sich im Portfolio von Schwaaner Fischwaren mit der Marke Sywan alle möglichen Heringserzeugnisse, von Hering in Gelee über Heringsfiletröllchen bis zu Heringsfilets in verschiedenen Saucen und Cremes. Dazu kommen einige Spezialitäten in unterschiedlichen Abpackungen, zum Beispiel Thunfischsalat Asia und Texas.
Ansonsten lohnt sich in diesem Bereich der Blick nach Frankreich: La Phare Eckmühl aus der Bretagne sieht sich als Marktführer für Fischkonserven im französischen Bio-Fachhandel, versorgt aber auch gern den deutschen Markt (über Ecolife oder Claus-Pural). Das (MSC)-Angebot aus Sardinenfilets in Würzsauce, Makrelen, Thunfisch, Forelle und mehr ergänzt der Hersteller durch eine pikante Fischsuppe mit Lachs in der für Frankreich typischen Glasflasche.
Als Feinkost à la Carte könnte man die Meeresalgen-Spezialitäten von Marinoë bezeichnen, die in der Südbretagne, dem größten Meeresalgenfeld in Europa geerntet werden. Zur Wahl stehen verschiedene frische Algen in Kunststoffschalen, ein innovativer Algentartar, Algensalz oder neuerdings Fertigsalat aus frischen Meeresalgen, abgeschmeckt mit Sesamöl. Eigenschaften wie vegan, glutenfrei und Naturland oder Ecocert-zertifiziert stellen weitere Mehrwerte dar.
Insofern hat der Kunde eine weitere Alternative zu den bisherigen und gut etablierten Bio-Anbietern Arche Naturkost und Ruschin Makrobiotik. Beide Hersteller konzentrieren sich außerdem eher auf getrocknete Algen, wobei Arche vorwiegend mit französischer und Ruschin mit japanischer Rohware arbeitet.
Meeresalgen bereichern den Speisezettel, sind von Natur aus reich an Mineralstoffen und seltenen Spurenelementen und vielseitig zu verwenden, sei es als Zutat in Suppen zu Gemüse oder für Sushis, informiert Ruschin über ihr Angebot aus Wakame, Sushi Nori, Arame, Hijiki. Und gerade Sushi sind seit einigen Jahren äußerst beliebt.
In Reinform oder verarbeitet ein Genuss: Wildpilze
Mit Bio-Pilzen, vor allem Steinpilzen, kann man sein Feinkostregal um eine weitere Spezialität bereichern, entweder eingelegt in Antipasti (s.o.) oder getrocknet. Zu den Anbietern gehören unter anderem Belt’s, Strela und Biofungi. Während Strela als führendes Exportunternehmen in Serbien neben frischen und getrockneten Steinpilzen aus einheimischer Herkunft auch getrockneten Eierschwamm führt, umfasst das Sortiment von Biofungi noch weit mehr Speise- und Vitalpilze sowie Nahrungsergänzungsmittel in Bio-Qualität.
Seit einiger Zeit hat die Schweizer Firma ein zusätzliches Werk mit Lager in Deutschland in Betrieb und bedient sowohl die Industrie mit Bulkware als auch Endverbraucher (über Claus). Im Handel laufen, wie sich erwarten lässt, die Steinpilze am besten. Nummer Zwei sind die getrockneten Shiitake, verrät Biofungi.
Steinpilze finden sich außerdem in verschiedenen Produkten, von Risotto bis zu Pasta. Ppura macht daraus Steinpilzpasta, und AlbGold verwendet Steinpilz in den neuen gewalzten und gestanzten Spezialitätennudeln.
Auch Pasta Nuova wertet seine neuen frischen Gnocchi mit zarter Steinpilzcremefüllung auf. Nicht zuletzt spricht das Beispiel Pasta Nuova dafür, dass Feinkost auch das Kühlregal aufwerten kann.
Genauso gelingt dies mit frischen Feinkostsalaten und Käsespezialitäten, wie sie etwa die französische Fromagerie Papillon anbietet: Traditioneller und authentischer Bio-Roquefort und Schafsmilchkäse wie Brebis sowie die seltene, attraktiv verpackte Schafs- milchbutter bilden dabei ein äußerst ansprechendes Feinkost-Trio.
Bettina Pabel