Forschung
Prämierte Zukunftsstrategie für Bio-Raps
Masterabsolventin erhält Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft 2014
Ibbenbüren, 17. Februar 2014 | Wie kann die Zukunft von Bio-Raps in Deutschland langfristig gesichert werden? Die Absolventin des Studiengangs Öko-Agrarmanagement an der Hochschule Eberswalde, Beatrix Klüh (34), ist dieser Fragestellung in ihrer Masterarbeit zum Thema "Entwicklung einer Beschaffungsstrategie für deutschen Bio-Raps" nachgegangen - als Beispielunternehmen der Rapsölbranche diente die Teutoburger Ölmühle GmbH, die seit ihrer Gründung auf Vertragsanbau setzt. Für ihre weitreichenden Erkenntnisse wurde Klüh im Rahmen der BioFach, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, am Freitag den 14. Februar mit dem Forschungspreis Bio-Lebensmittelwirtschaft 2014 ausgezeichnet. Der erstmalig vergebene Preis soll Studierende für die Forschungsgebiete ökologisches Wirtschaften sowie Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Hochschule motivieren.
Bio-Rapsöl profitiert derzeit von zweistelligen Wachstumsraten, was unter anderem mit dem stärkeren Bewusstsein der Verbraucher gegenüber der gesundheitlich vorteilhaften Fettsäurezusammensetzung des Rapsöls zusammenhängt. Trotz der gestiegenen Nachfrage reagierten deutsche Bio-Bauern nicht mit einer Ausweitung der Raps-Anbauflächen. Beatrix Klüh fand in ihrer Arbeit heraus: Unter anderem Schädlingsdruck, Unkräuter, Lagerprobleme sowie eine pflanzengerechte Nährstoffversorgung machen den Bio-Bauern im Anbau zu schaffen. Sie deckte außerdem Schwachstellen in der Prozesskette auf und befasste sich mit unerwünschten Inhaltsstoffen wie gentechnisch veränderten Partikeln oder Schadstoffen.
"Die Beschaffungsstrategie für deutschen Bio-Raps baut auf eine faire, partnerschaftliche Beziehung zu den Erzeugern und auf ein System dezentraler Sammelstellen zur Erzeugung von großen Partien", bringt es Klüh auf den Punkt, die seit September 2011 bei der Teutoburger Ölmühle arbeitet. Das Ergebnis ließe sich auch auf andere Branchen und Waren übertragen, urteilt die Jury.
Teutoburger Ölmühle als fairer Partner
Die wissenschaftliche Untersuchung führte Klüh bei der Teutoburger Ölmühle durch und deckte dabei das große Potential des Unternehmens als beratender Partner der Bio-Bauern auf. Die Ölmühle berät die Landwirte im qualitätsorientierten Anbau, gibt Rückmeldungen zu Qualitätsparametern; und auch Lieferbedingungen und Preise stimmen. "Auf dieser Basis entstehen stabile und in jeder Beziehung nachhaltige Wertschöpfungsketten, beginnend bei den Landwirten, über die Verarbeitung bis hin zum Endkunden", kommentiert Klühs Professor Eckart Kramer die Ergebnisse der Masterarbeit.
Beatrix Klüh möchte in Zukunft eine kontinuierliche Anbauausweitung des deutschen Bio-Rapses forcieren und somit auch die Rohware in Bio-Qualität für die Ibbenbürener Ölmühle dauerhaft sichern.