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Gentechnik

Bundesregierung ebnet Weg für Genmais

Lebensmittelbranche von Bauernverband bis Supermärkte dagegen

„Die Bundesregierung macht  gegen den Willen der eigenen Bevölkerung den Weg frei für den Anbau einer höchst problematischen Genmaissorte in Europa“, kritisierte Heike Moldenhauer, Gentechnikexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Enthaltung der schwarz-roten Koalition zur Anbauzulassung des Gentech-Mais 1507 des US-Unternehmens Pioneer.

Über 80 Prozent der Bevölkerung, der Bauernverband, Lebensmittelhersteller und Supermarktketten sprächen sich in Deutschland gegen den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen aus. Der Genmais 1507 sei besonders problematisch, da er deutlich mehr Insektengift produziere, als der von der damaligen Agrarministerin Ilse Aigner 2010 verbotene Mais Mon 810. Damit gefährde er viele für den Maisanbau unschädliche, für die Artenvielfalt hingegen wichtige Insekten wie Schmetterlinge und Motten. Verwendet würde der Mais in Tierfutter und in Biogasanlagen.

„Mit dieser Entscheidung übergeht Bundeskanzlerin Merkel die Bedenken einer großen Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher und liefert unsere bäuerlichen Familienbetriebe und den Mittelstand den Gewinn-Interessen multinationaler Konzerne aus“, sagte der baden-württembergische Agrarminister Alexander Bonde.

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