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Öko-Bauern fordern Gen-Mais Verbot

Naturland Länderversammlungen appellieren an Bundesregierung

Die Naturland Länderversammlungen in Hessen und Nordrhein-Westfalen haben die Bundesregierung aufgerufen, jetzt den Gen-Mais MON 810 auch in Deutschland zu verbieten. Am Montag hatte der Umweltministerrat in Brüssel mit Zweidrittelmehrheit entschieden, das Anbauverbot für MON 810 in Österreich und Ungarn nicht aufzuheben. „Jetzt ist Deutschland an der Reihe, um das größte Freiluftexperiment mit ungewissem Ausgang noch rechtzeitig zu stoppen“, fordert Hans Hohenester, Naturland Bauer und Präsidiumsvorsitzender.

Die europäischen Länder Österreich, Ungarn, Frankreich und Griechenland haben vorgemacht, welcher Handlungsspielraum innerhalb der EU besteht, um den Umwelt- und Verbraucherschutz ernst zu nehmen. Alle diese Länder verbieten den Anbau des gentechnisch veränderten Mais MON 810, der durch den Einbau eines Bakterien-Gens (Bacillus thuringiensis, Bt) gegen den Schädling Maiszünsler immun sein soll. Die Widersprüchlichkeit verschiedener Gutachten belegt, dass es keine Unbedenklichkeitserklärung für den Gen-Mais gibt.

Einmal in die Umwelt entlassene gentechnisch veränderte Organismen (GVO) können nicht mehr zurückgeholt werden. Die Auswirkungen auf andere Tiere und Pflanzen sowie Bodenlebewesen sind bisher nicht abschätzbar. Hersteller des Gen-Mais-Saatgutes ist Monsanto, der mit Agro-Gentechnik, Saatgut und Pestiziden seine Milliardenumsätze sichert. MON 810 ist die bisher einzige zugelassene GV-Pflanze in Europa. Schließen sich noch mehr europäische Länder dem Anbauverbot an, so könnte Europa die Chance nutzen als gentechnik freie Region Zukunftsmärkte zu sichern.

Die Bedrohung der europäischen ökologischen Landwirtschaft durch die Agro-Gentechnik könnte durch die Umweltministerratsentscheidung geringer werden. Öko-Landwirte verzichten auf Agro-Gentechnik und arbeiten mit detaillierten Fruchtfolgen, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen und den Schädlingsbefall im Vorfeld zu minimieren. Der Weltagrarrat (IAASTD) hatte bereits im letzten Jahr veröffentlichten Agrarbericht zusammen gefasst, dass zur Lösung der globalen Probleme in der Landwirtschaft die Agro-Gentechnik keinen Beitrag leisten kann.

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