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Bio-Weinmengen unterdurchschnittlich

Der Verband Evovin berichtet von einem guten Jahrgang 2013

Viel Kälte und Regen, verzögertes Wachstum, späte Reife und ein durchwachsener Herbst – in diesem Jahr wurden die Ökowinzer richtig herausgefordert. In den Anbaugebieten Mosel, Mittelrhein und Rheingau wird noch gelesen, aber der Trend ist absehbar: ein guter Jahrgang mit moderaten Mengen, wie der Bio-Weinbauverband Ecovin in einem Erntebericht miteilt.

An der Ahr startete die Hauptlese in der zweiten Oktoberwoche. Ecovin-Winzer Christoph Bäcker berichtet: „Die ersten geernteten Trauben machen Hoffnung auf eine gute bis sehr gute Ernte. Die ganz großen Spitzen werden wohl schwer zu erreichen sein, dafür sollten solide Weine mit moderatem Alkoholgehalt und einer harmonischen Säure das Gros der Ernte ausmachen.“

Für Baden fasst Paulin Köpfer zusammen: „Ungewöhnlich kalt und nass war der Frühsommer. Speziell war der Juli mit wochenlanger Hochdruck- und Nordwindlage, ganz ohne die übliche Schwüle. Für die Weinstöcke war diese Witterung perfekt. Viel Sonne und Wärme, gute Wasserversorgung aus den Vormonaten war für die Entwicklung der Trauben außerordentlich positiv. Mit den qualitativen Ergebnissen sind die Winzer zufrieden. Wichtig war es in diesem ertragsschwachen Jahr, vor allem den Bedarf an Basisqualitäten zu decken.“

In Franken haben die Ecovin-Winzer die Hauptlese beendet. Anton Hell meldet: „Die Mostgewichte lagen je nach Rebsorte zwischen 92 und 107 Grad Oechsle. Auch die Erntemenge steht dem Vorjahr nicht nach. Durch den Witterungsverlauf war es teilweise schon eine Herausforderung, die Rebanlagen pilzfrei zu halten. Wir mussten zweimal mehr Pflanzenschutz ausbringen. Die Vorfreude ist groß auf mineralische, fruchtige Weine.“

Noch haben die Ecovin-Winzer an der Mosel die Lese nicht abgeschlossen, die Rieslingernte wird sich bis in den November hineinziehen. Doch Harald Steffens gibt schon einen Überblick: „Hagel, massive Regen- und Trockenperioden sowie eine späte Blüte haben das Weinjahr bislang geprägt. Bei den Frühsorten gab es teilweise Fäulnis mit erhöhtem Selektionsbedarf, der Riesling lieferte bislang überwiegend gesundes Lesegut. Die späte Reifezeit mit ihren kühlen Nächten sorgt dafür, dass die jungen Weine ausgeprägte Aromen zeigen.“

An der Nahe beenden die ECOVIN Winzer die Hauptlese in diesen Tagen. Sebastian Müller gibt eine Einschätzung: „Die Mostgewichte liegen im guten Bereich. Wir haben geringere Mengen geerntet – bei den Burgundern zum Teil nur die Hälfte der üblichen Menge. Die Qualität ist trotzdem gut.“

Für die Pfalz gibt Andreas Wöhrle ein zufriedenes Resümee: „Die Trauben konnten voll ausreifen. Wir haben gute Qualitäten bis zur Spätlese geerntet. Der späte Lesebeginn bei kühlen Temperaturen war gut für die Aromabildung der Weißweine.“

Johann Schnell berichtet von der Lese der rheinhessischen Ecovin-Winzer: „Das war ein bislang eher schwieriges Weinjahr: ein sehr wechselhaftes Frühjahr mit starken Entwicklungsrückständen und reichlich Wasser. Der Sommer perfekt, jedoch nicht ausreichend. Der Reifegrad der Trauben war stark lagenabhängig, die Erntemengen eher etwas unter dem Durchschnitt.“

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