Tee
Bio-Heißgetränke
Dreiklang aus Geschmack, Bekömmlichkeit und transparenter Nachhaltigkeit
Bio und Tee bilden schon seit Jahrzehnten eine ideale Kombination, von der sowohl Handel als auch Verbraucher profitieren. Letztere von einer schier unerschöpflichen Sortenvielfalt und aromatischem, natürlichem Aroma. Die kühlen Monate gelten dabei als heiße Phase für den Absatz - mit der Weihnachtszeit als Höhepunkt.
Die Bio-Auswahl reicht von klassischem Schwarz- und Grüntee über beliebte Kräuter und Früchtetees bis zu Gewürz-, Wellness- und Heiltees sowie saisonalen Sorten à la Winter- oder Fastentee. Mit Ausnahme hochwertiger echter Tees und großblättriger Kräutermischungen überwiegen auch im Bio-Bereich Beuteltees.
Sorgfältig und aromaschonend verpackt, zeichnen sich vor allem die Produkte der etablierten Fachhandelsmarken dabei oft durch einen hohen Wiedererkennungswert aus. Und die Kunden greifen gern zu bewährten Marken, denen sie vertrauen.
Dennoch sind die Teetrinker immer wieder neugierig auf neue Geschmacksrichtungen. So sagt Nicolaus Müller, Gesamtleitung Marketing und Vertrieb von U. Walter/Lebensbaum:
„Der Kunde erwartet Vielfalt und Abwechslung. Daher sollte das Teesortiment nicht allein von absatzstarken Klassikern wie Pfefferminz, Kamille und Fenchel bestimmt werden. Ein breites Angebot auch mit neuen Kräutertee-Kombinationen wie Holunder-Minze und Ingwer-Orange ist gefragt.“
Zugleich bestehe weiter ein klarer Bedarf an hochwertigen Schwarz- und Grüntees in Bioqualität.
Lebensbaum kann über 250 verschiedene Tees liefern, allesamt ohne Aromazusätze. Dazu zählt Bewährtes wie die beliebten Janosch-Kindertees, ebenso wie Zeitgemäßes. Hier lassen sich die gewürzten Chais und die neuen milden TeeZeit-Thementees nennen.
Während Hersteller wie Heuschrecke, Herbaria oder Fruteg ebenfalls ein breit gefächertes Sortiment anbieten, verbindet der Verbraucher mit anderen Namen bestimmte Richtungen.
YogiTea ist vor allem für ayurvedische Bio-Tees bekannt, wobei inzwischen schon rund 50, überwiegend koffeinfreien Varianten zur Auswahl stehen. Für den Wiedererkennungswert sorgen charakteristische Verpackungen.
Das gilt auch für die Neuheiten, einen anregenden Tee mit Cranberry-Hibiskus und einen beruhigenden Abendtee mit Rooibos und Vanille. Wie stets handelt es sich um bewusst aufeinander abgestimmte Mischungen mit Gewürzen. Der kommende Wintertrend? Für YogiTea sind das Gewürztees mit aufgeschäumter Milch als Chai.
Wärmend und wohltuend
Zugleich reagieren die Anbieter auf das wachsende Gesundheitsbewusstsein, Pukka Herbs etwa mit speziellen Kräuterteemischungen. Zu den Markenzeichen des englischen Herstellers gehören neben Verpackungen im auffälligen Ethno-Design unter anderem die Dreier-Tees.
Für den intensiven Geschmack des neuen Drei-Zimt-Wintertees kombinieren sie Zimt aus Indien, Indonesien und Vietnam. So wie dieser sollen auch die anderen Neuheiten Zitrone, Ingwer & Manuka-Honig und Holunderbeere & Echinacea die Verbraucher auf natürliche und wohlschmeckende Weise bei der Vorsorge gegen Erkältungskrankheiten unterstützen.
Für ihre wohltuende oder wärmende Wirkung sind ansonsten Kombinationen wie Ingwer-Zitrone, Fenchel-Anis-Kümmel oder Brennnessel bekannt. Mit genau diesem Neuheiten-Trio erweitert das ostfriesische Traditionsunterneh- men Bünting derzeit seine Bio-Linie, die vorwiegend im LEH zu finden ist.
Kräuter-Klassiker neu beleben, dafür ist jedoch vor allem Kräutergarten Pommerland bekannt. Die Bio-Teemanufaktur aus Mecklenburg setzt bevorzugt auf lose Großblattmischungen oder Kannenbeutel mit aromatischen Kräutern, Früchten und bunten Blüten. Monotees gibt es ebenfalls.
Hierzu gehören unter anderem zwei Minzetees, die die Firma jetzt um die Trendsorte Nanaminze erweitert: Mild und süßaromatisch, gehört Nanaminzetee zu den beliebtesten gesunden Durstlöschern in Nordafrika und Vorderasien.
Fairness inklusive
Immer mehr Verbraucher achten beim Einkauf auf ein Fairtrade-Siegel, wobei Schwarz- und Grüntee sowie Kaffee als faire Klassiker gelten. Entsprechend groß ist das Angebot der Gepa mit Schwarzem, Grünem und Weißem Tee (lose und im Teebeutel) sowie Rooibos-, Früchte- und Kräutertees.
Die Partnerschaft mit Tea Promoters India (TPI) zählt zu den Projekten, die dem Anbau von Bio- und Fairtrade-Tee in Indien den Boden geebnet haben.
Auch weitere Zutaten sollen möglichst aus fairem Handel stammen. Erreicht hat das Fair-Handelshaus dies unter anderem bei den Gewürzen im Exotic sowie im Indischen Chai, und mit dem Kräutertee fördern sie eine ungarische Roma-Organisation. Auch die Gepa bietet regelmäßig Neuheiten an, aktuell Bio-Ingwertee mit Lemongras, reinem Lemongras Tee und Ceylon Darjeeling Grüntee im Beutel.
Pukka Herbs engagiert sich ebenfalls für fairen Handel. Daher lassen sie die Süßholzwurzel für den Pfefferminz & Süßholztee nach FairWild-Richtlinien in Kasachstan anbauen. Schon lange Zeit sehr beliebt, kommt dieser ebenso wie die erfolgreiche Sorte Love derzeit in einer wieder befüllbaren Blechbox in die Regale.
Clippers ist gleichfalls in England beheimatet. Unter der Marke Cuppers wollen sie seit diesem Herbst auch im deutschen Bio-Handel Fuß fassen und zwar gleich mit zehn Sorten im Beutel, wobei die Schwarz- und Grüntees das Fairtrade-Siegel tragen.
Im klassischen Handel gehören Bio-Kaffees längst zum Standard
Kaffee ist ein Massenmarkt, doch nachvollziehbare Transparenz und Nähe zum Produzenten werden zunehmend wichtiger. Nicht nur hier punktet Bio-Ware. Vielmehr zeichnen sich Bio-Kaffees dank gezielter Sortenauswahl und schonender Langzeitröstung zugleich durch ein intensives Aroma und ihre Bekömmlichkeit aus.
Das Angebot umfasst klassische Kaffees für jeden Tag, Gourmet-Kaffees sowie Espressi und andere magenfreundliche Sorten. Auch auf die Verbreitung von Kaffeevollautomaten in Privathaushalten reagiert die Branche. Von daher hat der Kunde bei immer mehr Anbietern die Wahl zwischen entsprechend gerösteten ganzen Bohnen, gemahlenem Kaffee und Pads.
Äußerst breit gefächert ist das Sortiment an fair gehandelten Bio-Kaffee bei der Gepa und bei Wertform (Mount Hagen). So führen Erstere unter anderem Mischungen wie das faire Pfund, entkoffeinierte und lösliche Kaffees, italienische Espressi, Ursprungskaffees aus Lateinamerika und exklusive Raritäten.
Vor allem die Raritäten zeichnen sich durch aparte Geschmacksnuancen aus, die die unterschiedliche Lage der Kaffeegärten in Tanzania, Uganda, Mexiko und Bolivien klar wiederspiegeln. Nähe zu den Erzeugern und den Kunden zu zeigen, wo der Fairtrade-Zuschlag hingeht, spielt bei der Gepa eine große Rolle.
Mit diesem Ziel hat das Handelshaus jetzt Kaffee-Patenschaften ins Leben gerufen. Dabei können Verbrauchen mit einem Abo für den Bio Café Mexiko Pur gezielt eine Gemeinde in Chiapas unterstützen.
Der direkte Kontakt zu den Erzeugern sei sehr wichtig, heißt es auch bei Supremo. Der Familienbetrieb hat aktuell 15 verschiedene Bio-Länderkaffees im Lieferprogramm. Ob in Äthiopien, Sumatra, Mexiko oder einem anderen für den Kaffeeanbau geeigneten Land, kaufen sie den Rohkaffee direkt vor Ort ein.
Gesund und magenfreundlich angesichts der Nachfrage nach besonders bekömmlichen Kaffees wächst die Auswahl an hochwertigen Espressi mit und ohne Koffein. Beispielsweise gehören zum Kaffee-Angebot von Lebensbaum mittlerweile drei verschiedene Mischungen: mal kräftig-gehaltvoll und mal mild-aromatisch, während der prämierte indische Kaapi-Kerala aus demeter-Anbau stammt.
Wer etwas Besonderes sucht, ist ansonsten bei Bioma richtig. Die Bio-Auswahl umfasst neben Kaffee und Espresso der Marke Monte Verde sowie sortenreinen Kaffees aus Äthiopien oder Peru so genannte Fünf Elemente Kaffees und Espresso.
Darin sollen die Elemente Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz ihre Entsprechung in zugesetzten Gewürzen und Blüten wie Kardamom, Süßholz, Orangen- und Hibiskusblüten finden - gleichermaßen anregend wie bekömmlich.
Ein originelles Beispiel, um Aufmerksamkeit für ein Bio-Angebot zu erzeugen, findet man schließlich bei Coffee Angels: Das Team bietet ihren Maya-Espresso und Kaffee mit einer mobilen Kaffeebar (Pedelec) auf Messen und Events an.
Convenience bei der Bio-Kaffeepause
Wenn es schnell gehen muss oder für die Pause im Büro eignen sich lösliche Kaffees und andere Instantgetränke besonders gut. Eine Zeit lang recht wenig gefragt, erfreuen sich Getreidekaffees jetzt wieder reger Nachfrage.
Zu den bekannten Bio-Anbietern gehören Wertform mit der Marke Mount Hagen und Naturata. Die komplette Linie von Naturata an heiß-löslichen Getränken, inklusive entkoffeiniertem Fairtrade-Bohnenkaffee, Bohnenkaffee Café au lait und Esspresso-Sticks, wurde überarbeitet und erscheint jetzt in neuem frischen Design.
Nachdem die Bestseller Getreide- und Dinkelkaffee erst durch Malzkaffee Chocolino ergänzt wurden, führt Naturata zum Herbst zwei weitere moderne Neuheiten ein. Mit Vanilla & Love und Chai & Chill wollen sie den klassischen Getreidekaffee neu interpretieren. Verpackt sind sie in kleinen Dosen mit peppigen Farben zu einem attraktiven Preis oder alternativ in Portionsbeuteln zum Testen.
Dass solche convenienten Varianten ankommen, zeigt sich bei den aromatisierten Instant-Chais von Wertform: Nach Chai Ingwer und Chai India hat das Unternehmen jetzt die indisch gestylte Sorte Lemon auf den Markt gebracht.
Bettina Pabel