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Westhof nimmt Bio-Gewächshaus in Betrieb

Eines der modernsten Gewächshäuser für Bio-Gemüse in ganz Deutschland ist in Wöhrden/Neuenwisch (Kreis Dithmarschen) eröffnet worden. Auf vier Hektar Anbaufläche wachsen dort 70.000 Tomatenpflanzen nach Bioland-Richtlinien im fruchtbaren Marschboden. Innerhalb von 30 Wochen sollen rund 1,6 Millionen Kilogramm Tomaten geerntet werden. Als Vermarkter für die nachhaltig erzeugten Tomaten steht der Westhof Bio-Gruppe Edeka exklusiv zur Seite.

Bei der Einweihung des Westhof-Bio-Gewächshauses hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) gemeinsam mit Geschäftsführer Rainer Carstens und Paul-Heinrich Dörscher die ersten Bio-Tomaten in die Erde gesetzt. „Heute ist ein guter Tag für die Westküste und für Schleswig-Holstein. Es ist wahnsinnig beeindruckend zu sehen, was hier geschaffen wurde“, lobte der Ministerpräsident.

Um das Ziel der Firmengruppe zu erreichen, bis zum Jahr 2015 vollständig energieneutral zu produzieren, wird in diesem Jahr eine Biogas-Anlage in Betrieb genommen. Für jede Kilowattstunde, die verbraucht wird, soll eine entsprechende Menge regenerativ hergestellt werden.

In der neuen Biogas-Anlage wird ausschließlich ökologisches Material vergoren: Kleegras, das als Gründüngung auf den Westhof-Feldern wächst. Außerdem C-Ware aus der Westhof-Bio-Gemüseproduktion, die nicht für den Handel geeignet ist. Der Gärrest dient wiederum als Bio-Dünger, der variabel in den Westhof-Anbaubetrieben eingesetzt wird.

Die Wärme der Biogas-Anlage wird zum Blanchieren in der Bio-Frosterei und zum Heizen im neuen Gewächshaus verwendet. So entsteht ein eigener Bio-Energie- und Nährstoffkreislauf, ohne dass auf den Flächen eine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entsteht.

Das Westhof Bio-Gewächshaus wurde nach dem neuesten Stand der Technik errichtet. Durch energiesparende und lichtdurchlässige Materialien und Konstruktionen wird, im Vergleich zu herkömmlichen Gewächshäusern, bis zu fünfzig Prozent Energie gespart.

Finanziert wird der zwölf Millionen Euro teure Bau durch Eigenkapital, regionale Banken, das Land Schleswig-Holstein, EU-Mitteln und durch private Investoren aus der Region, die sich mit Genussrechten beteiligt haben. Mit diesen Anteilsscheinen (zwei Millionen Euro) tragen sie immerhin rund 20 Prozent der Investitionssumme und zeigen damit, dass sie nicht nur von dem ökologischen Konzept, sondern auch vom wirtschaftlichen Erfolg überzeugt sind.

„Es macht mich sehr stolz, dass diese Anlage in so kurzer Zeit mit so viel Engagement so exzellent auf die Beine gestellt wurde“, machte Ministerpräsident Torsten Albig bei der Einweihung seine Anerkennung deutlich. Im nachhaltigen Gewächshaus und der angeschlossenen Verpackungshalle entstehen rund 30 neue Arbeitsplätze.

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