KTG Agrar
KTG Agrar kauft Bio-Zentrale
Pfeifer & Langen trennt sich von verlustreicher Bio-Tochter
Der Verkauf der Bio-Zentrale im bayrischen Wittibreut ist perfekt. KTG Agrar AG aus Hamburg hat das Tochterunternehmen von Pfeifer & Langen in Köln erworben. Am Sonntag wurde der Handel informiert. KTG Agrar-Vorstand Siegfried Hofreiter sprach am Montag vor den Mitarbeitern. KTG integriert die Bio-Zentrale Naturprodukte unter dem Dach der BZ Foods SE. Hier hat KTG Agrar sämtliche Vermarktungsaktivitäten konzentriert.
„Mit der BZ Foods SE setzen wir einen weiteren Meilenstein: Wir bauen unser Geschäft mit nachhaltig erzeugten regionalen Produkten vom Acker bis auf den Teller weiter aus. Durch den zusätzlichen Umsatz der Bio-Zentrale von rund 50 Millionen Euro stärken wir unsere Marktposition deutlich und sind weiter dynamisch am Markt unterwegs“, erklärte Hubertus Fleßner, Vorstand der BZ Foods SE.
Durch die Know-How-Bündelung von KTG als erfahrenem Bio-Erzeuger und Bio-Zentrale als kompetentem langjährigem Partner des Einzelhandels werden das Angebot und der Absatz von ökologisch erzeugten Lebensmitteln insbesondere deutscher Herkunft ausgebaut. „Mit der KTG haben wir einen exzellenten langfristigen Partner gefunden, mit dem wir über alle Stufen der Wertschöpfungskette ein Wegbereiter für eine gesunde Ernährung mit hochwertigen Bio-Produkten aus kontrolliertem Anbau sind“, erklärte Stefan Lipgens, Geschäftsführer der Bio-Zentrale.
Die KTG Agrar, eines der führenden Landwirtschaftsunternehmen in Europa, setzt seit zwei Jahren verstärkt auf eine Verlängerung der Wertschöpfungskette hin zum Verbraucher und auf eine Veredelung der eigenen Produkte. Das Unternehmen bietet bisher neben konventioneller und ökologischer Tiefkühlware, auch Frischware wie Kartoffeln, Zwiebeln, Möhren und Bio-Milch an. Im Zuge einer strategischen Erweiterung durch den Ausbau der Biosparte wird die KTG Gruppe nun ihr Sortiment um Bio-Trockenprodukte erweitern.
Die KTG Gruppe ist seit 20 Jahren mit einer Bio-Anbaufläche von aktuell etwa 15.000 Hektar der Pionier im großflächigen Ökoanbau und setzt auch zukünftig voll auf nachhaltige Landwirtschaft. „Es gibt kein Landwirtschaftsunternehmen in Westeuropa, das mehr Bio-Agrarprodukte aus einer Hand erzeugt als KTG. Eine vielfältige Fruchtfolge, wie der Anbau von Bio-Getreide, Bio-Raps, Bio-Lupinen, Bio-Bohnen, und saftige Bio-Wiesen sind für uns seit zwei Jahrzehnten erste Priorität“, erklärt Ulf Hammerich, Agrarvorstand der KTG Agrar.
Im Dezember hatte Bernhard Greubel von Pfeifer & Langen bekannt gegeben, dass die Bio-Zentrale wegen dauernder Verluste zum 31. März 2013 geschlossen wird. Einzelteile wie die Marken und die Lager- und Produktionsstätte in Wittibreut-Ulbering würden noch zu Geld gemacht werden können. Der bereits im Dezember vorbereitete Sozialplan für die 140 Mitarbeiter kann wieder auf Eis gelegt werden. Nach unbestätigten Berichten sind Interessenten wie Feinkost Dittmann, Johann Priemeier von der Antersdorfer Mühle und der ehemalige Bio-Zentrale Geschäftsführer Bernd Schmitz-Lothmann nicht zum Zuge gekommen.
Die Marke Bio-Zentrale hat im Handel zusehends an Boden verloren, wie Insider seit Monaten berichten. Auch das Frankreich-Engagement hat nur rote Zahlen gebracht. Nachdem die Margen immer kleiner wurden, hat die Bio-Zentrale Jahr für Jahr Geld verloren. Bernhard Greubel hat im Herbst 2012 den Entschluss gefasst, sich von der Bio-Zentrale zu trennen.