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Bienen brauchen Bio

Imker sprechen sich für ökologische Agrarpolitik aus

22 Milliarden Euro beträgt der Bestäubungs-Nutzen von Bienen in der EU-Landwirtschaft. Das errechnete das EU-Umweltbüro. Bioland fordert die Politik dazu auf, sich diese Summe vor Augen zu halten, wenn es um die Ausgestaltung der EU-Agrarreform geht.

„Wenn es um die Agrarpolitik geht, geht es immer auch um die Bienen. Und von ihnen ist nahezu das ganze Ökosystem abhängig“, sagt Albrecht Pausch, Sprecher des Bioland-Bundesfachausschusses für Imkerei. Immerhin sind etwa 80 Prozent aller Blüten-Pflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Bienen brauchen  ein breites Nahrungsangebot. Das kann  der Ökolandbau mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge und ausreichend Blühstreifen gewährleisten. Monokulturen, wie der großflächige Mais-Anbau dagegen bieten Bienen nur extrem kurzzeitig minderwertige Nahrung.

Bioland fordert deshalb, dass die Flächenzahlungen an ökologische Vorgaben  geknüpft werden, um damit die Lebensgrundlagen der Bienen zu verbessern. Ein Bündnis aus Verbänden von Imkern und der Biolandwirtschaft, darunter auch der Bioland, veröffentlichte in Berlin ein gemeinsames Positionspapier zur GAP (gemeinsame europäische Agrarpolitik).

Landwirte sollen nur dann Direktzahlungen erhalten, wenn sie eine Fläche von mindestens zehn Prozent ihres Betriebes im Sinne des Erhalts der Biodiversität, etwa mit Hecken, Grün- und Blühstreifen nutzen, oder extensiv Äcker bewirtschaften. Die EU-Kommission sieht derzeit nur sieben Prozent dieser sogenannten ökologischen Vorrangflächen vor. Wiesen und Weiden müssen vor Umbruch zu Ackerland geschützt werden. Der Erhalt von artenreichem Grünland ist für das Nahrungsangebot der Bienen essentiell.

Zudem muss gewährleistet sein, dass eine mindestens dreigliedrige Fruchtfolge eingehalten wird. Dabei müssen mindestens 20 Prozent Leguminosen angebaut werden. Diese bereichern die Vielfalt auf dem Acker und können Stickstoff aus der Luft aufnehmen. Somit leisten die Leguminosen einen Beitrag zum Klimaschutz und dienen meist auch als Bienenweide. Zu ihnen zählen unter anderem Klee, Luzerne, Bohnen, Erbsen und andere Hülsenfrüchte.

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