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Zucker

Der Zucker des 21. Jahrhunderts

EU-Kommission lässt natürliche Süßstoffe aus den Blättern der Steviapflanze zu

In der vergangenen Woche hat die EU-Kommission natürliche Süßstoffe aus den Blättern der Steviapflanze zugelassen. Diese Steviolglykoside sind bis zu 100 Mal so süß wie Zucker, haben aber keine Kalorien und verursachen auch keine Karies. Im Gegensatz zu den bisherigen Süßstoffen könnte Stevia somit als „natürliche Süße“ ohne die Nachteile des Zuckers vermarktet werden.

In einem längeren Artikel stellte die Süddeutsche Zeitung am Dienstag, den 16.11.2011, diese neue „Wunderpflanze Stevia“ vor. Dabei kam auch der international renommierte Stevia-Experte Dr. Udo Kienle zu Wort. Warum Stevia unsere Ernährung ändern könnte und warum Stevia als Zucker des 21. Jahrhunderts bezeichnet werden könne – diese und viele andere Fragen rund um die Wunderpflanze aus Südamerika beantwortet Dr. Udo Kienle in seinem neuesten Buch, das in der Reihe „Aktiv & Gesund leben“ des Spurbuchverlags (ISBN-Nummer: 978-3-88778-356-3) erschienen ist.

Stevia rebaudiana – Der Zucker des 21. Jahrhunderts

Unter dem Titel „Stevia rebaudiana – Der Zucker des 21. Jahrhunderts“ liefert der Autor in sieben durchgehend farbig illustrierten Kapiteln wissenschaftlich fundierte, aber auch dem interessierten Laien verständliche Informationen, um in der aktuellen Diskussion um Stevia und seiner künftigen Verwendung als Zusatzstoff in Lebensmitteln mitreden zu können. Behandelt werden unter anderem Fragen zur Herkunft, Verbreitung und Biochemie der Pflanze; ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der sehr aktuellen Frage der Zulassung von Stevia nach dem EU-Lebensmittelrecht.

Ursprünglich stammt die Stevia-Pflanze aus dem Hochland im Nordosten von Paraguay, dem Siedlungsgebiet der Guaraní-Indianer. Sie süßten ihren bitteren Mate-Tee mit dem wild wachsenden Kraut, lange bevor seine angenehme Wirkung Ende des 19. Jahrhunderts von europäischen Naturwissenschaftlern „entdeckt“ und wissenschaftlich erforscht wurde, namentlich von dem Schweizer Botaniker und Ethnologen Moises Bertoni und dem Chemiker Oviedo Rebaudi. Ihrem Wirken verdankt die Pflanze auch ihren wissenschaftlichen Namen: Stevia rebaudiana Bertoni.

Stevia: als Süßstoff bereits etabliert in den USA und Japan

Seit seiner „Entdeckung“ um 1900 wird Stevia als Süßstoffpflanze kultiviert, bevorzugt in tropischen und subtropischen Regionen rund um den Globus, und seit den 1970er Jahren auch zunehmend kommerziell genutzt, vor allem in Japan und den USA. Die ersten Stevia-Produkte kamen Mitte der 1970er Jahre in Japan auf den Markt; seitdem spielt die Pflanze auch auf dem Weltmarkt der zuckerfreien Süßstoffe eine immer größere Rolle. Längst ist Stevia auch in den Fokus weltweit agierender US-Nahrungsmittelkonzerne wie Coca-Cola und Cargill gerückt, die die Wunderpflanze als natürliche Alternative zu den rein synthetischen, der Erdöl-Chemie entstammenden „Labor-Süßen“ wie Aspartam, Saccharin und Cyclamat ihren Produkten zusetzen. Denn die Vorzüge von Stevia liegen auf der Hand: seine Süßstoffe Steviosid und Steviolglykoside sind frei von Kalorien, zahnschonend, diabetikerverträglich und eignen sich hervorragend zum Einsatz in Lebensmitteln – und sie sind rein pflanzlichen Ursprungs, in Anbetracht des Booms von Bioprodukten und Naturkost ein kaum zu überschätzender Vorteil.

Der Autor
Dr. Udo Kienle ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hohenheim und gehört zum kleinen Kreis international renommierter Stevia-Experten. Seit 1983 beschäftigt er sich sowohl forschend als auch publizistisch mit Fragen des Anbaus von Stevia in Europa, der Herstellung seiner Süßstoffe, dem Einsatz in Lebensmitteln und der Stevia-Zulassung nach dem EU-Lebensmittelrecht.


Dr. Udo Kienle: „Stevia rebaudiana – Der Zucker des 21. Jahrhunderts“
1. Auflage, 2011
Spurbuchverlag, Baunach
Hardcover mit zahlreichen Farbabbildungen
Umfang: 184 Seiten
Format: 173 x 219 mm
ISBN-Nummer: 978-3-88778-356-3
Preis: 19,80 EUR

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