Kakao
20 Jahre Cacaonica Bio-Projekt
Bereits vor 20 Jahren, als der Bioboom noch nicht abzusehen und nachhaltiger Anbau noch ein Nischenthema war, riefen die Geschwister Marli Hoppe-Ritter und Alfred T. Ritter das Projekt Cacaonica in Nicaragua ins Leben. Das Ziel der Eigentümer von Ritter Sport: den Anbau und die Vermarktung biologischen Kakaos fördern, die Waldbestände durch verantwortungsvolles Wirtschaften schützen und den örtlichen Bauern eine sichere Lebensgrundlage bieten. Ein großes Vorhaben. Und ein großer Erfolg: Cacaonica feiert jetzt seinen 20. Geburtstag und blickt auf eine beeindruckende Entwicklung zurück.
„20 Jahre Cacaonica sind 20 Jahre Engagement in einem der ärmsten Länder Mittelamerikas. Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe unseres Projekts die bäuerlichen Betriebe unterstützen können und gleichzeitig von ihnen wertvolle Kakaobohnen für unsere Produktion erhalten. Nachhaltigkeit kann man bei Ritter Sport schmecken“, zieht Alfred T. Ritter ein Zwischenfazit. Schulungen für Qualitätssteigerungen, zum Anbau von Bio-Kakao, zur Pflege von Kakaobäumen und zur Vermarktung sowie materielle Unterstützung für rund 170 Bauern in Waslala – so startete das Nachhaltigkeitsprojekt von Ritter Sport 1990. Mittlerweile sind über 2.700 Bauern aus der gesamten Anbauregion damit beschäftigt, Kakao in bester Qualität anzubauen und, unter anderem an Ritter Sport, zu verkaufen.
Allein 2.000 Bauern sind zwischenzeitlich auch für den Anbau von Bio-Kakao zertifiziert – im Vergleich zu nur 350 Betrieben im Jahr 2007. Auch die Anbaufläche für Kakao wurde bereits um 30 Prozent erweitert, was oft durch Wiederaufforstung von bis dahin anderweitig genutzten Flächen gelang. Zur Erfolgsbilanz gehört zudem eine signifikante Produktivitätssteigerung: Die Hälfte der Bauern erntete bereits im letzten Jahr doppelt so viele Kakaobohnen wie 2008, nämlich durchschnittlich rund 400 Kilogramm pro Hektar. Auch bei der Qualität der Bohnen wurden große Fortschritte erzielt: Mittlerweile weisen 90 Prozent der Bohnen Exportqualität auf.
2008 entwickelte sich das Projekt entscheidend weiter, als Ritter Sport eine eigene Ankaufs- und Trocknungsstation eröffnete. Der geerntete Kakao kann dort direkt an Ritter Sport verkauft werden. Die Bauern erhalten dafür einen für sechs Monate garantierten Preis, der ihnen Planungssicherheit gibt und dabei deutlich über dem durchschnittlichen Weltmarktpreis für Kakaobohnen liegt.
Die angegliederte Trocknungsstation bietet den Bauern zudem die Möglichkeit, die Kakaobohnen bei einer vorhandenen Restfeuchte nachzutrocknen. Dieser Service wirkt sich positiv auf die Qualität der Bohnen aus. Das Projekt ist ein Erfolg, denn bei der Produktion von Qualitätsschokolade kommt es auf die kleine, braune Bohne an.