Kakao
Kakao zum Backen, Kochen und Genießen
Mit Bio-Kakao lässt sich je nach Zusammensetzung und Aufmachung eine breite Zielgruppe ansprechen. Dabei können sich die Verbraucher sicher sein, dass nicht nur der Kakao aus „sauberem“, ökologischen Anbau stammt. Auch die in Trinkkakaopulver enthaltenen Süßungsmittel Rohr-, Rohrohrzucker oder Honig und weiteren Zutaten tragen das Bio-Sternchen. Aromastoffe wie Vanillin, künstliche Vitamine oder gentechnisch verändertes Sojalecithin müssen sie dagegen nicht befürchten. Wenn aromatisiert wird, dann mit echten Gewürzen oder pflanzlichen Aromen.
Die beiden wichtigen Produktgruppen sind reiner Kakao zum Kochen oder Backen und Kakaopulver beziehungsweise Instant-Kakaogetränke. Um bei den Mischungen die Löslichkeit zu erhöhen, gehen die Hersteller verschiedene Wege.
Einige verwenden mit Kaliumcarbonat alkalisierten Kakao, was zugleich für einen dunkleren Farbton sorgt. Da das Verfahren den wertvollen Antioxidantien schaden könnte, setzen andere Unternehmen alternativ Sojalecithin als natürlichen Emulgator ein.
Kindgerechte Trink-Kakaos
Eine wichtige Zielgruppe für Kakaopulver sind Kinder. Entsprechend kindgerecht und liebevoll gestaltete Trink-Kakaos gibt es zum Beispiel von Wertform mit der Marke Caribio, der Gepa mit Cocoba Instant, Naturata, Rapunzel mit Tiger Quick und Vivani mit Cavi Quick. Die meisten dieser Marken profitieren von hoher jahrelanger Bekanntheit.
Je nach Kakaogehalt, reichen die Endverbraucherpreise für die überwiegend angebotenen Beutelpackungen von 75 Cent bis 1,40 Euro pro 100 Gramm. Im Preiseinstiegsbereich liegt etwa der Trinkkakao von Wertform mit 20 Prozent Kakao, der sich durch seine leichte Löslichkeit in kalter und warmer Milch auszeichnet.
Die Obergrenze liegt bei den Kinderkakaos bei 35 Prozent Kakao (zum Beispiel von Naturata). Bei der Vorliebe der Kinder für mehr Süße empfinden sie hohe Kakaoanteile als zu bitter. Die Hersteller müssen also abwägen, viele Kinder erreichen mit Biokakao oder wenige Kinder an bitteren Kakao gewöhnen.
Bio-Trinkschokolade beliebt bei Erwachsenen
Bei höheren Kakao- und folglich geringeren Zuckergehalten greift vorwiegend die nicht zu vernachlässigende Gruppe der erwachsenen Schoki-Freunde zu. Vor allem in den kalten, trüben Monaten ist Trinkschokolade bei ihnen gefragt, in diesem Fall aus der Dose.
Dafür sprechen zum Beispiel die Absatzzahlen im Lebensmitteleinzelhandel von der Gepa, die hier mit zwei Produkten vertreten ist: Ihr Kakao Afrika verbuchte von April bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung von 13 Prozent, die Bio Premium Trinkschokolade von der Elfenbeinküste sogar von 17 Prozent.
Aufgrund des stark angestiegenen Rohstoffpreises muss jetzt allerdings auch bei Kakao mit Preiserhöhungen gerechnet werden. Wie sich diese auf den Absatz auswirkt, bleibt abzuwarten. Neben dem Trans Fair Unternehmen Gepa gehören Wertform und Naturata auch in diesem Bereich zu den Anbietern, beide mit mehreren Varianten. Teilweise, etwa bei der Mount Hagen Fair Trade-Trinkschokolade, sorgt Bio-Milchpulver dafür, dass die Produkte auch mit heißem Wasser zubereitet werden können.
Experimentelle Kakaotrinkkultur fördert neue Gewohnheiten
Kakaogeschmack harmonisiert sehr gut mit bestimmten Gewürzen. Das bringt weitere Abwechslung ins Regal, sei es durch eine mit Bourbon Vanille verfeinerte Trinkschokolade oder aromatisch gewürzte Winterschokolade. Passend zur Weihnachtszeit bietet der Bio-Markt Sorten mit Zimt oder Orange. Auf mehr als zwanzig Sorten können wahre Liebhaber heute zugreifen.
Der Trend zur klassischen heißen Schokolade zieht Kreise. Wie in einer guten Konditorei soll sie schmecken, aber wenig Arbeit machen. Bis zu 60 Prozent Kakao enthält zum Beispiel Hot Chocolate. Im Vergleich zu Kinderschokolade sind solch heiße Bittergetränke zwar nur ein kleines Marktsegment, heißt es bei Vivani. Doch sind sie mittlerweile dabei, sich gut zu etablieren.
Erlebnischarakter zeichnen auch die Trinkschokoladen am Stiel von Bioma oder als Riegel von Zotter aus. Bioma beschreibt ihre handgeschöpften Sticks als „Accessoires zum Kaffee“ und empfiehlt, sie in Kaffee oder Milch einzurühren oder aber einfach so zu knabbern.
Bettina Pabel