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Herzberger

herzberger im neuen Gewand

Die Bio-Bäckerei zeigt sich frisch und bodenständig

Die herzberger bäckerei aus Fulda hat in den letzten 15 Jahren kontinuierlich die Produktqualität sowie den Produktionsprozess verbessert. „Die Weiterentwicklung der Produktpalette und der Herstellungsmethoden wird nun auch im Erscheinungsbild deutlich“, erklärt Produktmanagerin Giannina Feuerstein.

 


Mit einem neuen Erscheinungsbild ist die herzberger bäckerei auf die Fläche gegangen.
„Wir haben die Farben gewechselt von kühlen zu wärmeren Tönen. Rot und Braun sind an die Stelle von Blau und Gelb getreten. Das Braun wurde von Backwaren abgeleitet“, berichtet Produktmanagerin Feuerstein. Die neue Farbgebung repräsentiert stärker die Warengruppe als das bisher der Fall war. „Unsere Farben waren für Backwaren zu künstlich. Der neue Auftritt wirkt natürlicher und zudem eleganter“, erläutert Giannina Feuerstein. Der Markenname herzberger bäckerei wurde beibehalten. Das Herz, das vorher über dem Schriftzug prangte, ist kleiner geworden und wurde im Buchstaben g integriert, während das neue charakteristische Schriftbild klar und markant gestaltet ist.

„Die Marke wirkt frischer und eigenständiger“, stellt Produktmanagerin Feuerstein fest. Die Umstellung der Papiertüten in Bedienung und einiger SB-Verpackungen sowie Werbemittel ist bereits erfolgt. „Ich war gespannt, wie der Kunde reagiert“, berichtet Geschäftsführer Eckhart Schlinzig. In zwei Testmärkten musste sich das neue Erscheinungsbild bewähren. „Wir haben genau beobachtet und festgestellt, dass es gut angenommen wird“, erklärt Schlinzig. Getestet wurde in zwei Märkten des Lebensmittelhändlers tegut..., der Mutter der herzberger Bäckerei. Neben den tegut… Märkten wird vor allem der Bio-Fachhandel beliefert.

Die herzberger bäckerei in Bewegung


Rot und Braun sind jetzt die Farben von herzberger.
15 Jahre hat die Bio-Großbäckerei den gleichen Anzug getragen. Irgendwann passt das Design nicht mehr zur Unternehmenspositionierung. „Ich muss sagen, es hat sich einiges verändert in den letzten Jahren“, blickt Schlinzig zurück. So kamen zum Beispiel Steinöfen hinzu. Das Brot bildet bei dieser Backmethode eine gute Kruste und hält lange frisch.

Außerdem wurde das Zirkulationsöl zum Heizen der Öfen von synthetisch auf mineralisch umgestellt. Die Wärme, die abgestrahlt wird, ist anders und bringt ein besseres Backverhalten, wie Schlinzig meint.

Natürlich ist die Bäckerei auch gewachsen: 30 Tonnen pro Tag werden ausgestoßen. Für neun Tonnen war sie ursprünglich ausgelegt. Weiter stellen ausgebildete Bäcker das Brot her und keine Maschinenbediener. Zu 80 Prozent werden Fachkräfte beschäftigt. „Die Qualität des Mehles schwankt. Und nicht alle Parameter können wir messen“, bemerkt der studierte chemische Verfahrenstechniker Schlinzig. Es wird daran gearbeitet Backmittel, wie beispielsweise Hefe, zu reduzieren. Stattdessen setzt die Bio-Bäckerei verstärkt auf eine Kombination von Honig und Salz, in Form von Backferment.

Auch im Sortiment hat sich einiges ge­tan. In den tegut... Märkten werden dem­nächst Bio-TK-Brötchen aus der eigenen Bäckerei Einzug halten. Auch Tiefkühl-Kuchen wird hergestellt. Das Produkt eignet sich hervorragend für den externen Verkauf, da es in Bio-Qualität noch wenig verbreitet ist.

Entwicklung wird sichtbar

Diese Weiterentwicklung wird nun in einem neuen Design sichtbar gemacht. Der neue Auftritt strahlt Wertigkeit aus. Das kann auch das externe Geschäft beleben und helfen, sich dort im Premium-Bereich zu platzieren. „Wir haben über lange Zeit viele Verbesserungen gemacht. Mit dem Relaunch zeigen wir die Qualität“, betont Rainer Rausch von der tegut... Geschäftsleitung.

Die Mannschaft aus Fulda kann selbstbewusst sein. „Wir liegen im Wachstum über dem Branchenschnitt“, gibt Schlinzig bekannt. Die Backbranche hat in der Krise unter einem Umsatz- und Mengen-Rückgang zu leiden. Nicht dass sich die Menschen weniger Brot leisten könnten. „Es wird nicht gleich weggeworfen, wenn es nicht mehr ganz frisch ist. Die Leute gehen bewusster mit dem Brot um“, erläutert der Geschäftsführer. Schließlich werden für ein Kilo Brot vom Acker bis zur Verkaufsstelle 1.000 Liter Wasser verbraucht.

Die Umstellung in den Filialen erfolgt Stück für Stück. Die Kunden sehen alt und neu nebeneinander. Manchmal kommt die Frage, ob herzberger einen neuen Eigentümer hat. In der Mehrheit finden die Kunden den neuen Auftritt zeitgemäß. „Wir haben viel geändert. Es war ein Risiko dabei“, meint Schlinzig.

Anton Großkinsky

 

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