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Alnatura

Alnatura wächst und wächst

Bio-Handelsunternehmen mit zweistelliger Umsatzsteigerung

Mit einem zweistelligen Umsatzplus hat Alnatura das Geschäftsjahr 2008/2009 zum 30. September beendet. Das hessische Bio-Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 361 Millionen Euro und damit eine Steigerung von 18 Prozent zum Vorjahr. Dies gab der Gründer und geschäftsführende Alleingesellschafter Götz Rehn auf der Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main bekannt.

Damit wächst Alnatura weiterhin deutlich stärker als der Bio-Markt insgesamt, der im Kalenderjahr 2009 um schätzungsweise zwei Prozent zugelegt hat. „Die Kunden wollen eine ganzheitliche Vorgehensweise und schauen, wie geht das Untenehmen mit Energie und den Menschen um“, erklärte Götz Rhen den Erfolg des Bio-Supermarkt-Betrei­bers und Markenführers.

Zehn neue Super Natur Märkte hat Alnatura im vergangenen Geschäftsjahr eröffnet. Mit heute 53 Märkten in 35 Städten baut das Unternehmen damit seine Marktführerschaft unter den Filialisten der Bio-Supermärkte aus.

Stärkstes Bundesland ist weiterhin Baden-Württemberg mit 17 Filialen, es folgen Hessen mit zwölf, Rheinland-Pfalz, Berlin und Bayern mit je fünf Filialen. Neu in Hessen sind der Alsbacher Markt in unmittelbarer Nähe der Unternehmenszentrale und eine vierte Filiale in Frankfurt.

Alnatura beschäftigt aktuell 1.265 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber in der Bio-Branche. Die Lehrlingsquote konnte noch einmal erhöht werden und beträgt jetzt 12,8 Prozent. 113 Lehrlinge und Studenten sind aktuell bei Alnatura tätig.

Alnatura-Sortiment umfasst 940 Artikel

Auch die Palette der Alnatura-Produkte wurde im vergangenen Geschäftsjahr nochmals erweitert: 940 Artikel umfasst heute das Markensortiment, das in mehr als 2.800 Filialen verschiedener Handelspartner vertrieben wird.

Hierzu gehören die über 1.100 dm-Drogeriemärkte in Deutschland sowie die dm-Filialen in Österreich und mehreren Ländern in Mittel- und Südosteuropa. Außerdem die mehr als 300 tegut-Märkte in Hessen, Thüringen und Nordbayern, Budni im Raum Hamburg, die Hit-Filialen der Handelsgruppe Dohle, die Globus-Warenhäuser sowie Cactus in Luxemburg.

Alnatura engagiert sich seit seiner Gründung vor 25 Jahren nachhaltig für den ökologischen Landbau. Ein wichtiges Ziel ist, mehr Bauern in Deutschland für den Bio-Landbau zu gewinnen. Deshalb initiierte das Unternehmen zum Jahresanfang einen Umstellungsfonds, aus dem in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) In­formationsveranstaltungen und betriebsindividuelle Fachberatungen für heute noch konventionell wirtschaftende Landwirte finanziert werden.

An den ersten vier Informationsveranstaltungen in Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen haben über 100 umstellungsinteressierte Landwir­te teilgenommen, 20 davon haben eine Einzelberatung auf ihrem Hof gebucht. Das Ergebnis nach einem halben Jahr: Zehn Bauern werden ihren Betrieb in naher Zukunft ökologisch bewirtschaften, wie Manon Haccius, Mitglied der Geschäftsleitung ausführte.


Kunden als Designer

Große Resonanz fand auch ein Designwettbewerb, mit dem Alnatura seine Kunden an der Neugestaltung von acht Produkten beteiligte: Über 1.000 Entwürfe für neue Verpackungen wurden eingereicht. Die schönsten Gestaltungen gingen in Serie und sind seit September als limitierte Kundenedition im Handel erhältlich.

Besonders erfolgreich war die sechsjährige Arbesa Sabani mit einer Tafelschokolade. „Die Verpackung verkaufte sich am besten von allen Neu-Produkten“, gab Rehn bekannt. Das Kind ist wohl sehr nahe an der Zielgruppe dran.

Eines der größten Bio-Verteilzentren Europas wurde im südhessischen Lorsch fertiggestellt. Das Gebäude mit einer Lagerfläche von 20.800 Quadratmetern wur­­de nach ökologischen Kriterien errichtet, um einen klimaneutralen Betrieb zu erreichen: So besteht die besonders ästhetisch gestal­­te­te Fassade des Gebäudes aus heimischem Lärchenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft.

Das Dach des Verteilzentrums wird mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Geheizt bzw. gekühlt wird die Halle mit regenerativen Energien und unter Einsatz einer Luft-Wasser-Wärme­pum­pe. Eine klimafreundliche Erdwär­me-Anlage beheizt das angeschlossene Bürogebäude. Die weitere Energieversorgung wird ausschließlich mit Strom aus Wasserkraft geleistet.

 Das Verteilzentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe der A67 und unweit der A5, wodurch eine direkte Anbindung an das bundesweite Autobahnnetz gewährleistet ist. Fertiggestellt wurde das Gebäude im Oktober 2009, der Start der Warenverteilung ist für März 2010 geplant.

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