Gesellschaft
Petition ‚Raus aus der Pestizid-Ära‘ gestartet
Bündnis ruft zum Pestizid-Ausstieg auf

Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft (BEL) hat eine Petition initiiert, mit Hilfe derer Verbraucher politischen Druck für den schrittweisen Ausstieg aus chemisch-synthetischen Pestiziden aufbauen können. Sie begleitet einen Offenen Brief, mit dem sich bereits im Juli über 100 Organisationen und Einzelpersonen, darunter zahlreiche Bio-Unternehmen, an Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Bundesumweltminister Carsten Schneider gerichtet haben.
Im Fokus steht besonders das Thema Pestiziddrift – die unkontrollierte Verbreitung chemisch-synthetischer Pestizide durch die Luft, bis in Städte, Spielplätze und Naturschutzgebiete. ‚Clean Eating braucht Clean Politics‘, fordert das Bündnis.
„Über 100 Organisationen haben unseren Offenen Brief bereits mitgezeichnet. Doch solange die Bundesregierung die Interessen der Agrarlobby über Gesundheit und Umwelt stellt, reichen Appelle allein nicht mehr. Es braucht ein deutliches Signal aus der Bevölkerung, das in Berlin nicht ignoriert werden kann“, meint BEL-Geschäftsführerin Anja Voß.
Die Forderungen des Bündnisses im Detail:
1. Pestizid-Zulassungsverfahren wissenschaftlich solide machen
Ferntransport berücksichtigen, die Leitlinien zur Risikobewertung überarbeiten, Transparenz und Unabhängigkeit gewährleisten
2. Bundesweites Pestizid-Luftmonitoring etablieren
3. Transparenz beim Pestizideinsatz schaffen
4. Bio-Betriebe schützen
Unter anderem mit einem Pestizidschaden-Fonds für Bio-Landwirte
5. Pestizid-Abgabe als Lenkungsinstrument etablieren