Österreich
AMA-Bio-Siegel feiert 30-jähriges Jubiläum
Branchenvertreter treffen sich zum Bio-Forum

Am 7. November versammelte die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing erstmals Vertreter der Bio-Branche zum AMA-Bio-Forum. Im Wiener Museumsquartier wurde das 30-jährige Jubiläum des AMA-Bio-Siegels gefeiert – sowie der Wandel einer Marktnische zu 28 Prozent Ökolandbau.
Seit 1994 kennzeichnet das staatliche rot-weiße Siegel der AMA Bio-Produkte in Österreich. Die Anforderungen für die Zertifizierung gehen über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinaus und beinhalten heute etwa die Verwendung von 100 Prozent biologischen Zutaten bei landwirtschaftlichen Rohstoffen (EU-Öko-Verordnung: 95 Prozent) und ein weitergehendes Verbot von Zusatzstoffen. Produkte, die aus österreichischen Rohstoffen stammen und in Österreich verarbeitet wurden, können zusätzlich mit der Herkunftsangabe ‚Austria‘ gekennzeichnet werden.
Laut AMA kennen heute 64 Prozent der Österreicher das staatliche Bio-Siegel. 97 Prozent aller Haushalte kaufen nach der RollAMA-Agrarmarktanalyse Bio-Lebensmittel ein, vor allem jüngere Konsumenten unter 30 Jahren sowie die Generation 50 plus. Im ersten Halbjahr 2024 sei der Absatz um 1,8 Prozent gestiegen. Besonders häufig gekauft werde die Bio-Variante bei Milchprodukten sowie Obst und Gemüse. Mit knapp 28 Prozent Ökolandbau auf landwirtschaftlichen Nutzflächen gehört Österreich in puncto Bio-Fläche zu den führenden Ländern in der EU.
„In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich der Bio-Sektor von einer Marktnische zu einem zentralen Bestandteil der österreichischen Landwirtschaft und des Lebensmittelmarkts entwickelt“, freut sich Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. „Der Trend geht zu einer bewussteren Ernährung, die auf Qualität und Herkunft der Lebensmittel setzt.“
Neben der Jubiläumsfeier wurden beim ersten AMA-Bio-Forum unter dem Motto ‚Werte im Wandel. Der Wert von Bio‘ aber auch Herausforderungen diskutiert. Auf die gestiegene Preissensibilität der Verbraucher wies Theresa Schleicher, Retail-Expertin beim Zukunftsinstitut, hin. Die Branche müsse einen Bogen spannen vom Wunsch der jungen Generation nach mehr Nachhaltigkeit über die Sehnsucht nach einfachen Alltagslösungen bis hin zu neuen Food-Lifestyle-Trends.
Das Vertrauen der Verbraucher und die Mitwirkung der Mitgliedstaaten seien entscheidend, um die Erfolgsgeschichte der biologischen Landwirtschaft in Europa weiterzuschreiben, betonte Paul Axmann, österreichischer Abgeordneter im ständigen EU-Ausschuss für biologische Produktion.