Forschung
Pflanzengesundheit im Bio-Apfelanbau: Neues Online-Portal liefert Praxisdaten
BMEL-Projekt ist abgeschlossen

Über sechs Jahre, von 2014 bis 2020, haben 37 Bio-Obstbaubetriebe in einem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierten Forschungsprojekt Informationen zu wesentlichen Maßnahmen übermittelt, die sie zum Erhalt der Pflanzengesundheit ergriffen haben: von der Sortenwahl über die Bodenpflege bis zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die gesammelten Praxisdaten sind nun im neuen Portal www.poseidon.foeko.de aufbereitet.
Die Webseite liefert ausführliche Informationen zur Datengrundlage sowie den erfassten Maßnahmen. Interessierte können zum Beispiel das Potential von schorfwiderstandsfähigen Sorten zur Reduktion des Inputs und zur Erhöhung des Outputs nachvollziehen: über den Zeitraum von sechs Jahren hinweg sowie mit Blick auf verschiedene Anbaugebiete. Es gibt auch Grafiken zum Sortenspektrum in den unterschiedlichen Regionen. Außerdem liefert das Portal eine Übersicht über aktuelle Strategieansätze im Pflanzenschutz: in der Schädlingsbekämpfung von Apfelblütenstecher bis Stinkwanze ebenso wie in der Bekämpfung von verschiedenen Pilzkrankheiten – Apfelschorf, Regenfleckenkrankheit oder Obstbaumkrebs.
Über die zur Verfügung gestellten Informationen will das Portal einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Pflanzenschutzkonzepte im Obstbau leisten. Nach Einschätzung des Forscherteams kann es auch konventionellen Betrieben Einblicke in wirksame alternative Ansätze im Pflanzenschutz bieten. Neben der Praxis, Forschung und Beratung seien die Daten auch für Fachleute aus Wirtschaft, Handel und Politik interessant.
Zusätzlich zum Webseitenformat können die gesammelten Daten für die Jahre 2014 bis 2019 auch in Broschürenform als pdf eingesehen werden. Sie sind jetzt unten auf der Startseite des Portals zu finden.
Das Projekt ‚Nachhaltige Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts des Pflanzenschutzes im Ökologischen Obstbau unter Einbeziehung relevanter gesamtgesellschaftlicher Aspekte auf der Grundlage von fünfjährigen Praxisdaten zur Anwendung von pflanzenschutzrelevanten Maßnahmen‘ wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) finanziert. Betreut haben es die Fördergemeinschaft Ökologischer Obstbau e.V. (FÖKO), das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) – Rheinpfalz und der Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e.V. (ÖON).
Den Abschlussbericht zum Projekt vom Mai 2024 finden Sie hier als kostenloses pdf zum Download (ganz unten).
Die FÖKO will das Portal auch nach Projektabschluss mit etwa 40 beteiligten Betrieben fortführen, sodass es mit Blick auf neue Entwicklungen und Empfehlungen aktualisiert werden kann.