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Haskapella: Gesunde Beerenprodukte aus eigenem Anbau
Michael Decker hat sich dem Anbau der Haskap-Beere verschrieben

In den 90er und 2000er Jahren war der Familienhof Decker noch auf den Anbau von Spargel und Erdbeeren spezialisiert. Mit dem Einstieg des jetzigen Chefs Michael Decker kamen auch neue Ideen und heute ist der Betrieb einer der ersten in Deutschland, der die sogenannte Haskap-Beere anbaut – noch dazu in Naturland-Qualität. Unter der Marke Haskapella gibt es inzwischen zahlreiche Haskap-Beerenprodukte zu genießen.
Ursprünglich stammt die Haskap-Beere aus Sibirien und der russischen Halbinsel Kamtschatka. Von dort aus verbreitete sie sich in Japan und China und später auch in Kanada. Der Name Haskap stammt aus der Sprache der japanischen Ureinwohner und bedeutet so viel wie ‚Beere des ewigen Lebens‘ oder ‚Beere der guten Sehkraft‘. Daneben wird die Beere hierzulande auch als Maibeere, Honigbeere oder sibirische Heckenkirsche bezeichnet. In der Europäischen Union darf die Beere nach der Novel-Food-Verordnung erst seit dem 6. Januar 2019 als ‚neuartiges Lebensmittel‘ offiziell auf den Markt gebracht werden. In Deutschland ist sie noch weitgehend unbekannt.
Dabei ist die Frucht reich an Antioxidantien in Form von Mineralstoffen, Vitaminen und Polyphenolen. Vom Aussehen her erinnert die dunkelblaue Beere ein wenig an längliche Heidelbeeren, geschmacklich wird sie als saftig, intensiv fruchtig und süß-säuerlich beschrieben. „Sie schmeckt wie eine Mischung aus verschiedenen Beerensorten“, urteilt die deutsche Verbraucherzentrale, „wie eine Mischung aus Waldheidelbeere und Zwetschge“, meint Michael Decker.
Der Pionier ist eher per Zufall vor etwa sieben Jahren auf einer Messe auf die Beere gestoßen. 2017 hat er die ersten Sträucher gepflanzt. Heute wachsen die Haskap-Beeren im fränkischen Cadolzburg inmitten von Bienenweiden auf rund 15 Hektar und sind nach Naturland-Richtlinien zertifiziert. Die Frucht stammt zwar aus kühleren Klimazonen und kann auch in Regionen mit kaltem Winter gut gedeihen, das mildere Klima komme den Haskap aber sehr zugute, so Decker.
Anders als die meisten anderen Beerenarten trägt die Haskap-Beere schon ab Mai Früchte. Die Ernte ist reine Handarbeit. Ein Teil der Beeren wird eingefroren und später zu Direktsaft, Nektar oder Pulver verarbeitet. Ein anderer Teil wird zu Marmelade eingekocht. Für die Weiterverarbeitung sind mittlerweile auch spezialisierte Betriebe mit im Boot.
Im Hofladen oder Online-Shop gibt es nicht nur den reinen, naturtrüben Haskapella-Direktsaft, sondern auch eine Limonade mit Haskap, einen Balsam-Essig, Fruchtaufstrich, Glühwein, Punsch, Nektar, Sirup, Likör, Senf oder Wein zu erwerben. Dazu kann die Haskap-Beere auch getrocknet oder in Pulverform geordert werden. Der Direktsaft in der kleinen 250-Milliliter-Flasche kostet je nach Bestellmenge zwischen 4,40 und 5,90 Euro pro Stück und wurde 2022 beim Wettbewerb ‚Bayerns beste Bio-Produkte‘ in der Kategorie Innovation ausgezeichnet. Inzwischen sind die Produkte auch in einigen Bio-Läden und -Supermärkten der Region erhältlich.
Lena Renner