Ernährungswende
Masterplan für gutes Essen in Deutschland
170 Fachleute aus dem Netzwerk des Nutrition Hubs unterstützen die Ernährungsstrategie der Bundesregierung
Im Koalitionsvertrag ist die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie bis Ende 2023 verankert. Bis zum Jahr 2050 soll die Ernährung in Deutschland nachhaltiger, gesundheitsförderlicher, tierwohlorientierter, inklusiver und vor allem klimafreundlicher gestaltet werden. Die Experten aus dem Ernährungswissenschaftler-Netzwerk Nutrition Hub begrüßen die Strategie und haben gemeinsam mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) den Masterplan ‚Gutes Essen für alle‘ veröffentlicht.
In diesen vier Bereichen erwarten sich die Fachleute positive Veränderungen von der Ernährungsstrategie:
1. Gute Küche von der Kita bis zum Seniorenheim
Die Gemeinschaftsverpflegung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland; der Umsatz belief sich im Jahr 2021 auf fast 740 Milliarden Euro. Deshalb besteht hier Potenzial, etwas an den Ernährungsverhältnissen – und am Ernährungsverhalten der Menschen – zu ändern. Es zahle sich aus, wenn grundsätzlich Fachkräfte die Speisepläne für die Gemeinschaftsverpflegung erstellen und die Standards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) als bundesweite Leitlinien für die Gemeinschaftsverpflegung eingeführt werden.
2. Frühreif? Nicht in Sachen Ernährung
Bildung ist einer der wichtigsten Hebel, um schon im Kindesalter die Weichen in Richtung einer abwechslungsreichen und ausgewogenen Ernährung zu stellen.
3. Ernährungskommunikation – so bunt wie die Teller im Land
In den Augen der Experten des Nutrition Hub kann noch fundierter und noch näher an der Lebensrealität der Verbraucher über Lebensmittel informiert werden. Dazu könnten digitale Kanäle und soziale Medien besser genutzt werden.
4. Bahn frei für die Ernährungs-Profis
Die Fachleute machen sich stark dafür, dass die Leistungen der qualifizierten Ernährungsberatung und -therapie von den Krankenkassen anerkannt und erstattet werden. Um seriöse Anbieter in diesem Bereich zu unterstützen, sei eine geschützte Berufsbezeichnung als Ernährungstherapeut wünschenswert.
Zur Entstehung: Im Zeitraum vom 14. bis 31. Oktober 2022 hatten Ernährungsexperten aus den Netzwerken von Nutrition Hub und BZfE die Möglichkeit an einer Onlinebefragung teilzunehmen. Sie wurden unter anderem zu den verschiedenen Themenfeldern der Ernährungsstrategie befragt. Die Antworten wurden kategorisiert und zusammengefasst. An der Befragung nahmen 170 Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen des Ernährungssektors teil.