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Bio-Markt

Verbrauch von Bio-Zitrusfrüchten in Europa stagniert

Rückgang der verfügbaren Mengen sowie der Kaufkraft

Die globale Wirtschaftslage bremst den Verbrauch von Bio-Zitrusfrüchten. Das berichtet Manuel Peris, Verkaufsleiter beim spanischen Bio-Produzenten Agribio Terra Organic, auf der Nachrichtenplattform FreshPlaza. Dies sei die erste Saison, in der der Absatz des Unternehmens in den wichtigsten Märkten, Deutschland und Frankreich, stagniert.

Insgesamt seien die verfügbaren Mengen an Bio-Zitrusfrüchten im letzten Jahr zurückgegangen. „Im April letzten Jahres, während der Blütezeit, hatten wir 75 Prozent der Tage mit Niederschlägen. Später, ab Juni, waren die Temperaturen zu hoch, sodass mehr Früchte abfielen“, erklärt Peris. Dazu kämen die Kosten sowohl auf dem Feld als auch im Lager, die im Vergleich zur vorangegangenen Saison auf ein viel höheres Niveau gestiegen sind. Angesichts der inflationsbedingten geringeren Kaufkraft in Europa habe sich der Verbrauch verlangsamt und sei sogar zurückgegangen.

In den letzten zehn Jahren hat die Anbaufläche für Bio-Zitrusfrüchte in Spanien exponentiell zugenommen – vor allem die für Zitronen. 20 Prozent der gesamten Anbaufläche für Zitronen werden nun bereits ökologisch bewirtschaftet. Bei Orangen und Mandarinen liegt der Anteil des Ökolandbaus bei zwischen vier und sechs Prozent der Gesamtfläche.

Italien ist zwar nach wie vor der Haupterzeuger von Bio-Zitrusfrüchten, die Anbaufläche liegt dort aber seit Jahren stabil bei etwa 27.000 Hektar. Auch in Griechenland, wo auf rund 2.000 Hektar etwa 30.000 Tonnen angebaut werden, stagniere die Produktion. „Italien hatte seine Blütezeit von Ende der 90er- bis Anfang der 2000er-Jahre, während Spanien erst ab 2010 ein ernsthaftes Engagement für Bio-Zitrusfrüchte an den Tag legte und das stärkste Wachstum im Jahr 2020 verzeichnete“, so Peris.

Trotz der derzeitigen politisch-wirtschaftlichen Lage hofft Peris auf ein langfristiges Wachstum sowohl der Produktion als auch des Verbrauchs, sobald der Markt sich wieder stabilisiert hat. „Die Verbraucher tendieren immer dann zu nachhaltigeren Produkten, wenn es ihnen gut geht und sie eine höhere Kaufkraft haben. Das hat sich nach jeder Wirtschaftskrise der letzten 20 Jahre gezeigt“, meint der Vertriebler. Um das Ziel von 25 Prozent Bio zu erreichen, müssten sich die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten allerdings engagieren und aktive Maßnahmen zur Steigerung der Nachfrage ergreifen.

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