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Weg vom Einheitsbrei

Studie zur personalisierten Ernährung gibt weitreichende Impulse für Politik, Industrie oder Dienstleister

Weg vom Einheitsbrei
Eine Studie der DHBW untersucht die personalisierte Ernährung

Die Duale Hochschule Baden–Württemberg arbeitet an einer Studie zu personalisierten Ernährung. Was für Laien schlicht nach dem Lieblingsessen klingt, bezieht alle Bereiche ein, die zu einem gesundheitsfördernden Speiseplan führen. Im Detail beginnt es mit der Epigenetik und reicht bis zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Demensprechend betrifft die Studie unter anderem die Lebensmittelproduktion, das Angebot im Einzelhandel oder Catering-Firmen. Resultate sollen an einem Kongress am 5. Oktober 2021 vorgestellt werden.

Personalisierte Ernährung bedeutet verkürzt formuliert, dass ein Speiseplan exakt auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten ist. In Ansätzen gibt es das bereits, etwa wenn ein Arzt eine spezielle Diät verschreibt. Allerdings wird hierbei ein einzelner Krankheitsfall mit einer einzelnen Strategie behandelt.

Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Katja Lotz hingegen erweitert das Blickfeld: Letztlich will sie das Potenzial, sich mittels Ernährung dauerhaft gesund zu erhalten, maximieren. Die breit gefächerten Fragestellungen, die sich daraus ergeben, erforderten ein interdisziplinäres Team. Immerhin wurden so unterschiedliche Themen behandelt wie Medizin, Genetik, Gesundheitspolitik oder Kommunikationswissenschaft.

Konkret sollen beispielsweise innovative Konzepte für Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie vermittelt werden. Eine weitere Zielrichtung ist die Lebensmittelindustrie und der Einzelhandel: Wie können sie Produkte entwickeln und anbieten, die ohne falsche Versprechungen vermarktbar sind? Demgegenüber ist beispielsweise der seit 2017 nur freiwillig aufgedruckte Nutri-Score ein höchst rudimentärer Ansatz, während die Ergebnisse der Studie wichtige Anstöße geben könnten.

Dirk Hartmann

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