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Bio von Kindesbeinen an

Bereits im Kindesalter spielen biologisch hergestellte Lebensmittel eine Rolle in der Ernährung

Bei 63 Prozent der sechs- bis elfjährigen Kinder in Deutschland steht manchmal Bio auf dem Speiseplan. Das hat die Ernährungsstudie EsKiMo II, die von 2015 bis 2017 durchgeführt wurde, ergeben. Zudem konnte ein Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Kinder und dem Verzehr von Bio-Produkten hergestellt werden.

1.190 Kinder nahmen an der EsKiMo II-Studie teil. Diese wurde im Rahmen der Langzeitstudie KiGGS am Robert-Koch-Institut durchgeführt. Zur Ermittlung des verzehrten Bio-Anteils haben die Eltern der Kinder über vier Tage hinweg ein Ernährungstagebuch geführt. Davor gab es eine persönliche Einweisung durch geschulte Ernährungswissenschaftler.

Insgesamt verzehrten 63 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren in den vier Tagen Bio-Lebensmittel – etwa ein Drittel davon sogar täglich. Der mittlere Anteil, den Bio-Lebensmittel bei den jungen Bio-Konsumenten ausmachen, liegt bei acht Prozent. 20 Prozent der Kinder konsumieren täglich über acht Prozent Bio, 43 Prozent essen acht Prozent Bio oder weniger.

Während sich die Verzehrhäufigkeit von Bio-Produkten nicht nach Geschlecht oder Altersgruppe unterscheidet, steigt der Bio-Anteil am Gesamtverzehr mit zunehmendem sozioökonomischen Status. Dies legt die Vermutung nahe, dass auch bei Kindern Bildung und Einkommen der Eltern für den Verzehr von Bio-Lebensmitteln eine Rolle spielen.

Am häufigsten werden Obst und Gemüse in Bio-Qualität konsumiert – Gemüse von 36 und Obst von 29 Prozent der Befragten. Darauf folgen Eier, Milch und Milchprodukte. Auffällig ist, dass Wurst und Fleisch aus biologischer Herstellung selten genannt werden.

Laut den Studienautoren lässt der hohe Anteil an verzehrten Bio-Produkten vermuten, dass Familien mit Kindern ihre Lebensmittel durchaus nach gesundheitlichen, umweltbezogenen und ethischen Kriterien auswählen. Es sei jedoch nicht auszuschließen, dass manche der Teilnehmer aufgrund von sozialer Erwünschtheit ihre Selbstangaben etwas angepasst und so das Studienergebnis verzerrt hätten.

Lena Renner

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