Ausland
Die chilenischen Nuss-Pioniere
Geonuts hält alle Stufen von Erzeugung bis Verkauf in der Hand
Geonuts ist ein landwirtschaftliches Unternehmen, das sich der Bio-Walnuss verschrieben hat. Bio-Walnüsse sind knapp und auf dem Weltmarkt gefragt. Geonuts bedient hier große Nachfrage. Die Bio-Walnuss ist zudem ein werthaltiges Lebensmittel. Jetzt liegt es am Geschick von Geonuts-Chef Gabriel Martinez und seinen Kollegen eine Erfolgsgeschichte zu schreiben.
Das junge Unternehmen startete 2014 mit der Zertifizierung der 125 Hektar großen Anbaufläche. Die beiden nordamerikanischen Sorten Serr und Chandler werden angebaut. 2017 gab es die erste Bio-Ernte. Neben der Plantage wurden die Produktionsgebäude mit modernen Anlagen errichtet. Gabriel Martinez leitet den Betrieb, bei dem alle Stufen vom Anbau, Verarbeitung, Verpackung bis zum Verkauf in einer Hand liegen.
Die Nuss-Bäume stehen in Reih und Glied gepflanzt da. Es kann problemlos mit der Maschine geerntet werden. Ein Baum braucht viel Wasser. Das ist hier ein Problem. 350 Millimeter fallen auf dem Quadratmeter pro Jahr. Was nicht gerade üppig ist. Im trockenen Jahr 2018 fielen gerade 85 Millimeter Regen vom Himmel. Das heißt, es herrschte Dürre. Mit Tröpfchenbewässerung begegnet die Plantage der Wasserknappheit. Doch es ist alles durchdacht. Mit geplant hat der Berater Francisco Cornejo-Soms.
Mit Kompost und biologischer Schädlingsbekämpfung
Schädlinge müssen auch bekämpft werden. Der Cydia Pomonella befällt als Raupe die Nuss und ernährt sich vom Kern, der eigentlich verkauft werden soll. Pheromonfallen werden gegen ihn eingesetzt und alle zehn Tage werden natürliche Feinde ausgesetzt, um den Befall gering zu halten. „Wir setzen auf biologische Bekämpfung“, erläutert Berater Francisco.
Der Baum lebt nicht vom Wasser allein. Er braucht Nährstoffe. Geonuts stellt hierfür seinen eigenen Kompost her. Pflanzenabfälle gibt es im eigenen Betrieb: Blätter und Nuss-Schalen. Ein eigenes, ausgeklügeltes Verfahren hat das Unternehmen entwickelt, um die Nuss-Bäume, die tragenden Säulen des Betriebs, gut mit Nährstoffen zu versorgen. So werden den Schalen als Ausgangsmaterial Milchsäurebakterien zugesetzt, um hochwertigen Kompost zu bekommen.
Pionier bei Bio-Walnüssen
Die modernen Produktionsanlagen stammen aus den USA, dem führenden Walnuss-Land, und aus Deutschland. Die Nüsse werden geschält, gewaschen, sortiert und geknackt. Dann wird die Schale von den Kernen getrennt, ohne dass eine Hand eine Nuss angefasst hat. In der Schlussphase kommt der Faktor Mensch hinzu. Vor dem Verpacken werden die Nusskerne handverlesen. Danach werden sie unter Schutzatmosphäre verpackt und erreichen eine Haltbarkeit von einem Jahr. Die Kapazität der Anlage liegt bei zwei Tonnen pro Tag. Produziert wird auftragsbezogen, nicht auf Vorrat. „Geonuts ist Walnuss-Pionier in Chile“, macht Berater Francisco deutlich.
Die Bio-Nüsse gehen nach Brasilien, Nordamerika, in die EU und nach Asien, speziell Korea und Japan. Die Nachfrage kommt aus der ganzen Welt.
Anton Großkinsky