Greenpeace hilft Kreuzbrucher Landbesitzerin, die vom Anbau nichts wusste / Bundesweit erster Fall
12.6.2007 Andrea Gottemeier ist am Boden zerstört. Betroffen schaut sie auf die Erde. "Kontaminiert", sagt die Kreuzbrucherin. "Das ist jetzt verseuchtes Ackerland." Mon 810 sei schuld. Doch der Übeltäter ist nirgends zu sehen. Der Laie erkennt nur völlig normal aussehende Maispflanzen auf dem Feld. Gesunde Pflanzen, gut gediehen, die sich da bei jedem Windhauch wiegen, der aus der Richtung der nahen Gehöfte weht. Niemand von dort hätte wohl geahnt, einmal mit Mon 810 benachbart zu sein. Mit Genmais. Erst recht nicht Andrea Gottemeier, der das Land sogar gehört und die bis vor kurzem überhaupt nichts davon wusste, was auf ihrem Grundeigentum passiert. Der Pächter hatte sie nicht darüber informiert.
Es sei das bundesweit erste Mal, dass ein solcher Fall bekannt wird, so die Umweltschützer von Greenpeace. Deshalb befassen sich nun...
In den diesjährigen Kontrollen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) haben die zuständigen Länderbehörden in keiner der insgesamt 776 beprobten Saatgutpartien Verunreinigungen nachgewiesen. Greenpeace, Bioland und die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut) sehen darin eine erfreuliche Entwicklung und fordern die Bundesländer gleichzeitig dazu auf, ihre Kontrollen weiter zu verstärken und Saatgut auch auf Verunreinigungen mit neuer Gentechnik zu überprüfen.
Ist es möglich, neue Gentechnik mit neuen Nachweismethoden zu entdecken? Wie wissen wir, wonach wir suchen müssen? Und wie lassen sich illegale Importe von genom-editierten Pflanzen verhindern? Die grüne Bundestagsfraktion lud gestern zu einem Online-Expertengespräch über Möglichkeiten zu Nachweis und Regulierung neuer Gentech-Pflanzen.
Greenpeace und Bioland fordern: Nulltoleranz muss bleiben
Mainz/Hamburg 22.09.2015 | Kontrollen der Behörden zeigen: Raps- und Mais-Saatgut in Deutschland ist weitgehend frei von Gentechnik. Dies ist auch in diesem Jahr das Ergebnis einer Auswertung durch Greenpeace und Bioland. Es basiert auf den Saatgutanalysen der Bundesländer auf gentechnische Verunreinigung von Raps und Mais: Bei Raps-Saatgut konnten die zuständigen Behörden der Bundesländer zum dritten Mal in Folge keine Verunreinigungen feststellen. Sie hatten dieses Jahr 316 Saatgutproben von Sommer- und Winterraps untersucht. Im Jahr 2012 waren noch fünf von 337 Raps-Saatgutproben durchgefallen. Auch Mais-Saatgut ist immer weniger gentechnisch belastet. Prüfer fanden dieses Jahr in sechs von 455 überprüften Chargen Verunreinigungen, im Vorjahr waren noch acht von 504 Proben kontaminiert.