Getreide
Tagung rund um das Getreide
Die Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung e.V. veranstaltete vom 12. bis 13. März 2019 bereits zum 29. Male ihre Getreide-Tagung in Detmold: Vor allem der Weizen und die ihn betreffende Düngeverordnung sorgte wieder für rege Diskussion unter den zirka 100 Teilnehmern.
Fachleute aus Agrarproduktion und-handel, Getreideverarbeitung, Müllerei und Lebensmittelwirtschaft hatten sich ebenso versammelt, wie Experten aus Getreideforschung und Züchtung. In der internationalen Gruppe waren Teilnehmer aus Deutschland, Dänemark, Österreich, Belgien, Spanien und der Ukraine versammelt.
Die von regem Interesse getriebene Veranstaltung beschäftigte sich schon im Auftakt mit der Düngeintensität vornehmlich bei Weizen und den Folgen für die Rohstoffversorgung der Mühlen. Obwohl sich der Weizenanbau in Deutschland in den letzten 54 Jahren verdoppelt habe, sei die Düngeintensität seit 20 Jahren nicht mehr gestiegen.
Heute gelte das gesellschaftliche Interesse Themen wie dem Schutz der Biodiversität, etwa dem Bienenschutz; Geschäft also Ertrag stände weiter hinten. Es gehe weg von dem Ziel der Erhöhung der Produktionsmengen zu Kriterien wie etwa Reinheit und Ökologie, die zunehmend wichtiger für die Kunden seien.
Insgesamt waren die Wechselwirkungen zwischen Stickstoff, Kohlendioxid, Hitzestress, Trockenheit und anderen Faktoren ein wichtiges Thema der Tagung. So beklagte Professor Christian Zörb von der Universität Hohenheim, dass die Forschung zu Wechselwirkungen zwischen Stickstoff und Kohlendioxid mittlerweile eingestellt wurde; seiner Meinung nach ein Skandal. Er gab aber auch eine Richtung für das Zukunftsdenken vor: „Mehr Stickstoff bringt es gar nicht. Wir müssen in die andere Richtung denken.“
Über den deutschen Tellerrand hinweg, informierte etwa ein Bericht aus der Ukraine. Auch hier sei der Klimawechsel ein Problem. Interessant: Die Ukraine habe den niedrigsten Kunstdüngerverbrauch in Europa, gleichzeitig liege der Anteil der Ökolandbaufläche dort mit zirka einem Prozent weit unter der in Deutschland.