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Verpackungsmüll

BIO COMPANY will verpackungsfreie Frischetheken

BIO COMPANY will verpackungsfreie Frischetheken

Kunden der Berliner Biosupermärkte können ab 10. September an ausgesuchten Frischetheken für Fleisch, Wurst und Käse verpackungsfrei einkaufen. Eigene Behälter können mitgebracht oder in den Filialen erworben werden. Das Testprojekt startet zunächst in vier Märkten: zwei in Kreuzberg und je einer in Schöneberg und Glienicke Nordbahn. Ist das Pilotprojekt erfolgreich, sollen weitere Filialen folgen. So können fortan mehr Verpackungsmüll vermieden und Ressourcen geschont werden.

„Endlich geht es los“, freut sich Geschäftsführer Georg Kaiser. „Wir wären schon viel früher gestartet, haben aber bislang mit den Hygienevorschriften des Landes Berlin ringen müssen. Diese sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und werden auch in den Berliner Bezirken unterschiedlich streng ausgelegt.“ Bereits seit 2016 hatte man zahlreiche Tests durchgeführt und Vorschläge unterbreitet. Jetzt kam durch eine ungewöhnliche Idee der Erfolg.

Lösung auf dem „Silbertablett“

Um den Hygienevorschriften gerecht zu werden, hat sich nun ein Tablett mit einer bestimmten Silberverarbeitung als Lösung erwiesen. Diese Technologie ist antimikrobiell und kann die Benutzer vor schädlichen Auswirkungen von Bakterien schützen. Die Silberionen sind fest in das Material des Tabletts eingearbeitet, sodass diese auch nicht ausgewaschen werden können. „Dieses Material wird auch in Krankenhäusern eingesetzt, sodass wir hier von einer soliden Erfahrung profitieren können“, so Sascha Rieth, Leiter Qualitätssicherung bei der BIO COMPANY. „Ebenso wie im Lebensmittelbereich ist es hier von eminenter Bedeutung Kontaminationen zu vermeiden.“

Wie funktioniert’s am Tresen?

Der Kunde kann eigens mitgebrachte Behälter verwenden – diese müssen jedoch sauber sein. Alternativ kann er Frischeboxen vor Ort erwerben. Der Verbraucher stellt nun seine Box auf das spezielle Tablett, welches auf der Theke steht. Das Bedienpersonal nimmt das Tablett entgegen und stellt es auf die Waage, ohne mit der Box in Berührung zu kommen. Der Mitarbeiter wiegt nun die gewünschte Ware ab und legt sie mit einer Gabel oder per Handschuh in das Behältnis. Dabei gilt, dass Fleisch, Wurst und Käse jeweils in getrennte Boxen hineingelegt werden müssen. Die Tara des Tabletts wird zum Schluss von der Ware abgezogen und der Kunde schließt seine Frischebox selbst. Anschließend bekommt er seinen Kassenbon ausgehändigt. Das Testprojekt soll zunächst einige Wochen laufen, um Lerneffekte zu fördern und die Kundenakzeptanz zu unterstützen. Die Pilotphase wird unter anderem vom Veterinäramt und von Dr. Basikow als Sachverständigem begleitet. Sollte sie erfolgreich sein, werden weitere Filialen folgen.

Weiterer Baustein auf dem Weg zu mehr Müllvermeidung

Die BIO COMPANY tut bereits einiges, um zu mehr Nachhaltigkeit im Hinblick auf die Ressourcenschonung und weniger Müllbelastung für die Umwelt zu gelangen. In den jüngeren Filialen befinden sich bereits Unverpackt-Stationen mit loser Ware zum Selbstabfüllen. Bis zu 90 Produkte aus dem Sortiment können hier abgefüllt werden, beispielsweise Nüsse, Reis, Couscous, Müsli, Gummibärchen und vieles mehr. Der Obst- und Gemüsebereich ist zu 90 Prozent plastikfrei, zudem wird hier auf Plastikknotenbeutel verzichtet. Alternativ stehen Netze, Baumwollbeutel oder Papiertüten zur Verfügung. Um Eierverpackungen bei jedem Neuerwerb zu vermeiden gibt es die so genannte, wiederverwendbare „Mei-Box“. Für Coffee-to-go Nutzer bietet die BIO COMPANY eigene recycelbare Mehrwegbecher an, ebenso beteiligt man sich am ReCup-System. Hierbei können die Kunden Pfandbecher verwenden und sie bei allen beteiligten Stätten zurückgeben oder wieder befüllen lassen. In der Filiale Yorckstraße gibt es zudem einen Milchspender und einen Wasserbrunnen zum Selbstabfüllen. Zudem trägt die BIO COMPANY mit ihrem starken regionalen Partnernetz aus mittlerweile über 100 Lieferanten für die Region Berlin-Brandenburg zur CO2-Reduktion durch kurze Lieferwege bei.

Die BIO COMPANY wurde 2018 mit dem Potsdamer Klimapreis der Landeshauptstadt ausgezeichnet. Ebenso erhielt sie den „Regionalstar 2018“ für die überzeugendsten Regional-Konzepte aus Handel, Industrie und Landwirtschaft. Dieser wurde von der Zeitschrift Lebensmittelpraxis und der Internationalen Grüne Woche Berlin verliehen.

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