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Tagung

Auditbusiness: Das Geschäft mit der Zertifizierung

Teure Kontrolle von ökologischer Landwirtschaft und ökologischen Lebensmitteln

Wo ,bio‘ draufsteht muss auch ,bio‘ drin sein. Das ist klar. Verbraucher fordern zu Recht, dass Täuschung ausgeschlossen wird und die Regeln für biologische Bewirtschaftungsmethoden eingehalten werden. 

Für die Ökokontrolle ist in den letzten 30 Jahren ein aufwändiges Zertifzierungswesen entstanden welches die Verbraucherschaft vor Täuschung schützt. Doch: wer bezahlt dies? Es haben sich Institute und Zertifizierungsgesellschaften als Dienstleister etabliert und die ursprünglich gute Idee der Zertifizierung zu ihrem Geschäft gemacht und dies auf dem Rücken der Biobauern. Es kommen ,Inspektoren‘ auf die Höfe für 500-600 € Tagessatz, zuzügliche erklecklicher Reisekosten und obendrauf die Kosten des Instituts.

Insbesondere in Entwicklungshilfeprojekten mit Kleinbauern-Cooperativen kommen da schnell mal 5000 € - 7000 € zusammen welche den Kleinbauern am Preis für ihre Erzeugnisse abgehen. Die Inspektoren kommen aus dem reichen Westen, logieren in Luxushotels und die armen Kleinbauern werden zur Kasse gebeten. Dasselbe gilt für die osteuropäischen Länder. 

Zwischenzeitlich hat der Weltbioverband IFOAM mit PGS ein neuartiges Kontrollsystem eingeführt wo sich regionale Bio-Erzeuger im Rahmen einer Solidarstruktur selbst kontrollieren. Dies funktioniert jedoch nur lokale Märkte und ermöglicht den Bauernorganisationen nicht die Teilnahme am Weltmarkt, z.B. mit Gewürzen, Obst, Tee oder Kaffee. 

Wie kann man diese fehlgelaufene Entwicklungen einholen und neu strukturieren? Eine Tagung in der Akademie Schloss Kirchberg am 16.2. abends und am 17.2. versucht mit einem Erfahrungsaustausch und einem Fachgespräch zu diesen Fragen Antworten zu finden.

Programm:
https://www.besh.de/images/presse/2018_02_16_Faltblatt_Die_Audit-Gesellschaft-4.pdf 
und weitere Informationen unter 
www.hdb-Stiftung.com und www.Schloss-Kirchberg-Jagst.de 

Anmeldungen unter: 
bildung@besh.de oder Tel. 07904-979779. 

Bei Rückfragen wenden Sie sich an Rudolf Bühler 
Telefon 07904 / 97970
sekretariat@besh.de
 

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